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Freydís Eiríksdóttir: Biografie, Leben und geschichtliche Hintergründe


Freydís Eiríksdóttir (auch Eriksdottir) war die erste Siedlerin in Nordamerika mit norwegischen Wurzeln. Sie ging durch zwei bemerkenswerte Taten in die nordische Geschichtsschreibung ein. Einmal richtete sie ein Massaker unter anderen Siedlern an und die andere Geschichte erzählt von ihrem mutigen Kampf gegen nordamerikanische Eingeborene.

Wer war Freydís Eiríksdóttir

Freydís Eiríksdóttir wurden wahrscheinlich um das Jahr 970 in Island geboren. Ihr Vater war der bekannte Entdecker Grönlands, namens Erik der Rote. Freydís Bruder Leif Eriksson ging als eigentlicher Entdecker des nordamerikanischen Kontinents in die Geschichte ein.

Der Vorname Freydís geht sehr wahrscheinlich auf die nordische Göttin für den Frühling, die Weiblichkeit und Schönheit „Freya“ zurück. Nordische Nachnamen drückten vor allem im einfachen Volk oft nur die Abstammung aus: Eiríksdóttir bedeutet „Erikstochter“, also Tochter von Erik Thorvaldson (Sohn des Thorvald).

Über Freydís Eiríksdóttir sind sehr wenige exakte Lebensdaten überliefert, dafür aber zwei spannende und beeindruckende Sagen. So ist auch nicht ganz sicher, wo Freydís Eiríksdóttir geboren wurde. Ihr Vater war ursprünglich Norweger, musste wegen Problemen das Land verlassen und kam zuerst nach Island und ging weiter in die Verbannung nach Grönland. Wahrscheinlich wurde Freydís Eiríksdóttir in Island oder Grönland geboren.

Die Überlieferungen beginnen zu einem Zeitpunkt, an dem Freydís Eiríksdóttir in Grönland lebte und mit einem Mann namens Þorvarðr verheiratet war. Freydís Bruder Leif Eriksson eiferte dem Vater nach und ging bei seinen Entdeckungen und Siedlungsprojekten noch ein Stück weiter. Er landete als erster Europäer auf dem amerikanischen Kontinent und leitete in der Folge diverse Expeditionen, die Angehörige von Wikinger-Völkern in Nordamerika ansiedeln wollten. Freydís Eiríksdóttir segelte mit ihrem Bruder Richtung Vinland (heute Neufundland in Nordamerika) und kehrte dann wohl noch einmal nach Grönland zurück. Später schloss sie sich erneut einer Expedition nach Vinland an, bei der es zu Spannungen mit den Leitern der Expedition kam.

Eine Überlieferung erzählt von der Auseinandersetzung mit den beiden Männern und deren Gefolgschaft, eine andere von Freydís furchtlosem Vorgehen gegen nordamerikanische Eingeborene, die die Wikinger-Siedlungen überfallen haben.

In beiden Erzählungen wird sie als sehr eigenständige, selbstbewusste, aber auch brutale und streitbare Frau dargestellt. Unter den nordischen Sagengestalten und historischen Persönlichkeiten ist Freydís Eiríksdóttir ein Sinnbild für die starke und freie nordische Kämpferin, die sich keinen Konventionen unterwirft und sofort zur Waffe greift, wenn es sein muss. Wie und wo Freydís Eiríksdóttir starb und wie alt sie wurde ist nicht überliefert.

Freydís Eiríksdóttir in der Grönland Saga

In dieser Geschichte erfuhr Freydís vom Erfolg der Expedition ihres Bruders Leif Eriksson sowie dessen Kameraden Þorvaldr Eiríksson und Þorfinnr Karlsefni. Sie waren in Vinland gelandet und wollten dort eine Wikinger-Siedlung errichten.

Die Grönland Saga stellt Freydís als eine eifersüchtige und nach Ruhm und Macht strebende Frau dar. Sie wollte ihrem Bruder hinterher und einen Anteil an dem mit einer Vinlandreise verbundene Prestige und dem (vermuteten) Reichtum der neu entdeckten Welt auch für sich.

Sie schloss einen Vertrag mit zwei isländischen Männern namens Helgi und Finnbogi. Die beiden wollten ebenfalls nach Vinland aufbrechen, um dort Ruhm und Reichtum zu finden. Freydís vereinbarte vor der Abreise mit ihrem inzwischen zurückgekehrten Bruder, in Vinland von ihm errichtete Häuser und Ställe nutzen zu dürfen.

Gemeinsam mit Helgi, Finnbogi und Freydís gingen weitere Siedler und Vorräte an Bord. Freydís soll dabei mehr Menschen und Vorräte auf das Schiff gebracht haben als vorher vereinbart war.

Als der Trupp in Vinland ankam, wollten die neuen Siedler die freien Häuser und Ställe nutzen, doch Freydis zeigte ihre mit Leif geschlossene Vereinbarung vor und bestand darauf, dass die Gebäude nur ihr gehörten. Sie vertrieb Helgi und Finnbogi sowie deren Gefolgschaft.

Beide Gruppen überwarfen sich und gründeten verfeindete Siedlungen. Freydís suchte den Konsens und scheinbar fanden die beiden Gruppen Frieden. Doch als Freydís zu ihrem Mann, der auch Teil der Expedition gewesen ist, zurückkehrte, erklärte sie, Helgi und Finnbogi hätten sie geschlagen. Sie behauptete außerdem, die beiden hätten ihren Ehemann einen Feigling genannt und Freydís verlangte von ihrem Gatten, sie zu rächen, andernfalls löse sie das Bündnis mit ihm auf.

Þorvarðr zog mit seinen Männern los. Er tötete Helgi und Finnbogi sowie deren Männer im Schlaf. Die fünf Frauen im Lager wurden verschont. Daraufhin nahm Freydís selbst eine Axt in die Hand und tötete die Frauen auf brutale Weise.

Um ihren Verrat zu verbergen, drohte Freydís jedem, der von den Morden wusste, mit dem Tod. Nach einem Jahr kehrte sie nach Grönland zurück und erzählte ihrem Bruder Leif Eriksson zunächst, dass Helgi und Finnbogi beschlossen hätten, in Vinland zu bleiben. Doch die Nachricht von den Morden erreichte Leif.

Leif dachte zwar schlecht über die Taten seiner Schwester, wollte sie jedoch nicht töten, was nach Wikinger-Recht die eigentliche Strafe gewesen wäre. Stattdessen sprach er eine Art Fluch über seine Schwester aus und meinte, „dass Freydís Nachkommen wenig Wohlstand erfahren würden.“
Die Sage endet damit, dass alle nachfolgenden Generationen schlecht über Freydís Nachkommen dachten und sie dadurch Nachteile im Leben gehabt hätten.

Freydís Eiríksdóttir in der Sage von Erik dem Roten

Die Sage von Erik dem Roten ist jünger als die Sage von den Grönländern: Freydís wird in dieser Geschichte als eine bemerkenswerte und starke Frau dargestellt. Sie war Teil der ersten von Þorfinnr Karlsefni geleiteten Expedition nach Vinland.

Als die Expedition von Eingeborenen (auf Isländisch auch Skræling genannt) mit Kriegsschleudern oder Katapulten angegriffen wurden, gerieten viele der nordischen Siedler in Panik.

Noch niemals zuvor hatten sie Menschen dieses Typs und die Waffen (vermutlich Steinschleudern) gesehen.
Als die meisten Männer die Flucht ergriffen, schrie die im achten Monat schwangere Freydís: „Warum rennt ihr vor diesen niederen Kreaturen davon, ihr starken Männer, die ihr seid, wenn ihr sie, wie es mir scheint, wie Vieh abschlachten könntet? Lasst mich eine Waffe haben, ich weiß, dass ich besser kämpfen kann als jeder von euch.“

Daraufhin schnappte sich Freydís das Schwert eines getöteten Siedlers und ging geradewegs auf die angreifenden Eingeborenen zu.

Von Feinden umzingelt, öffnete sie ihr Hemd und schlug sich das Schwert auf die nackte Brust. Diese Geste verschreckte die Eingeborenen so sehr, dass sie sich in ihre Boote zurückzogen und sofort flohen.

Freydís Vater Erik der Rote

(siehe Hauptartikel: Erik der Rote: Biographie, Leben und geschichtliche Hintergründe)

Erik „der Rote“ Thorvaldsson wurde um 950 in Jæren (Norwegen) geboren und starb um 1003 in Brattahlíð auf Grönland. Er ist bis heute bekannt als der Gründer der ersten skandinavischen Siedlung in Grönland. In diese abgelegene Gegend kam er durch Verbannung aus seiner Heimat. Er nutzte diese Gelegenheit und erforschte als erster Seefahrer die Küste Grönlands.

Sein Beiname der Rote entstand wahrscheinlich aufgrund seines roten Haupt- und Barthaares oder weil „Blut an seinen Händen klebte“. Die Eiríks saga rauða erzählt von seinem Leben, erwähnt aber Freydís nicht. Erik hatte vier Kinder: Leif Eriksson, Thorvald Eiriksson, Þorsteinn Eiríksson und Freydís Eiríksdóttir.

Freydís Bruder Leif Eriksson

(siehe Hauptartikel: Leif Eriksson: Biografie, Leben und geschichtliche Hintergründe)

Leif Eriksson wurde um 970 in Island geboren und starb dort um 1020. Er war der erste Europäer, der um das Jahr 1000 das amerikanische Festland betrat und die Vinland-Siedlungen begründete. Sein Beiname ist „der Glückliche“. Er wurde als Freydís Halb- oder Vollbruder bezeichnet.

Freydis Eriksdottir Biographie in Vikings Valhalla

In der Serie Vikings Valhalla ist Freydis eine Hauptfigur, welche bereits in der ersten Folge auftritt. Gespielt wird die Figur der Freydis von der schwedischen Schauspielerin Frida Gustavsson.

Vorgeschichte

Freydis wuchs in Grönland auf und lebte dort zusammen mit ihrem Vater und Bruder. Sie glaubt an die alten Götter und pflegt deren Traditionen.

Als Freydis noch ein junges Mädchen bzw. junge Frau war, gingen die beiden Männer zur Jagd. Es schlich sich ein Wikinger-Christ ins Haus der Familie und prügelte Freydis bewusstlos. Als sie wieder erwachte, war sie gefesselt. Der Mann vergewaltigte sie mehrfach und sagte, dass dies ihre Konvertierung sei. Als er mit ihr fertig war, schnitt er ihr mit einem Messer ein Kreuz in den Rücken.

In Grönland wurde dieser Mann nie verhaftet, aber verurteilt. Zusammen mit ihrem Bruder Leif, ihrer Freundin Liv – sowie den Grönländer Skarde reist Freydis nach Kattegat, um den Mann zu suchen.

Staffel 1

Zu Beginn der ersten Staffel reisen sie und ihre Gefährten über die Nordsee, um nach Kattegat zu kommen. Unterwegs geraten sie in einen Sturm und Leif lenkt das Schiff so geschickt, dass alle Insassen überleben können.

Angekommen in Kattegat lernt Freydis den norwegischen Prinzen Harald Sigurdsson kennen. Dieser und andere Wikinger sind in dem Ort, um sich zu versammeln und gemeinsam gegen England zu ziehen.

Die Überfahrt nach England dient dem Ziel, Rache an König Aethelred zu nehmen, welcher am Sankt Brictius Day ein Massaker an norwegischen Siedlern begann (St. Brices Day Massaker). Der König von Dänemark, namens Knut der Große, will sich an den Engländern rächen und versammelt deshalb ein riesiges Herr unweit von Kattegat.

Zwischen Freydis und Harald kommt es direkt nach ihre Ankunft zum Sex und der norwegische Prinz findet Gefallen an ihr. Dennoch weiß er nicht, weshalb Freydis in Kattegat ist. Als dann sein Bruder Olaf Haraldsson in Kattegat ankommt, wird dieser von Gunnar Magnusson begleitet. Letzteren erkennt Freydis als ihren Peiniger wieder.

Am Abend, als die Wikinger in der großen Halle von Kattegat feiern, schleicht sich Freydis an Gunnar heran und tötet ihn. Sie wird verhaftet und Olaf besteht darauf, dass die Frau hingerichtet wird. Doch Jarl Haakon, Herrscherin von Kattegat, will eine Anhörung, welche am nächsten Tag stattfinden soll. Da Freydis Bruder Leif anwesend war, wird er als Mittäter ebenfalls verhaftet.

Am nächsten Tag findet die Anhörung statt und Olaf Magnusson besteht darauf, Freydis hinzurichten. Da König Knut auf Olafs Bestand gegen die Engländer baut, kann er dessen Wunsch nicht einfach abschlagen. Und Jarl Haakon befürchtet einen Aufstand der Anwesenden, falls sie Olafs Wunsch nicht nachkommt.

Die Lage wird entschärft durch Harald Sigurdsson. Dieser schlägt vor, Freydis zu begnadigen, falls Leif Erikson eines seiner Schiffe nach England steuert. Um seine Schwester zu retten, stimmt Leif dem Handel zu. Freydis bleibt unterdessen in Kattegat und wartet auf die Rückkehr ihres Bruders und Haralds.


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