Steinzeitkunst: Die Kunst der Steinzeit von Neandertaler & Co.
Steinzeitkunst ist ein Sammelbegriff für Skulpturen, Figuren, Schmuck und Musikinstrumente, deren Alter auf die Steinzeit datiert wurden. Diese sogenannte Kleinkunst bildet das Gegenstück zur Parietalkunst (Felsbilder, Wandbilder, Höhlenmalerei). Lange Zeit nahm man an, dass sowohl die Kleinkunst als auch die Wandkunst ausschließlich vom Jetztmenschen (Homo sapiens) angefertigt wurde. Doch neuere Analysen zeigen, dass auch Frühmenschen – wie Neandertaler und Homo erectus – Kunstwerke hervorbrachten.
Inhalt
- 1 Steinzeitkunst vom Homo sapiens intellectus
- 2 Der Löwenmensch aus dem Lonetal
- 3 Die Schwäbische Alb als erste Künstlerkolonie der Steinzeit
- 4 Musikinstrumente aus der Steinzeit
- 5 Tier-Skulpturen und Figuren aus der Steinzeit
- 6 Das älteste Kunstwerk der Menschheit
- 7 Höhlenmalerei und Felsbilder
- 8 Steinzeitgraffiti
- 9 Warum malten Steinzeitmenschen diese Bilder an den Wänden
Steinzeitkunst vom Homo sapiens intellectus
Lange nahm man an, dass die Kunst lediglich vom Homo sapiens hervorgebracht worden ist. Schließlich trägt er die Intelligenz schon im Namen (Homo sapiens = kluger Mensch). Und noch bis in die 70-er Jahre bekam der Jetztmensch ein zweites sapiens angehängt, wurde zum Homo sapiens sapiens erklärt, wodurch er als doppelt schlau galt.
Die Neandertaler und alle anderen Steinzeitmenschen wurden im 20. Jahrhundert eher als primitive Vorläufer des Jetztmenschen betrachtet. Und erst durch die Kunst, Malerei, Musik und die Fertigung von Schmuck soll der Übergang vom einfachen Homo sapiens bzw. Cro Magnon Mensch zum Homo sapiens intellectus geschehen sein.
Der Ausdruck „intellectus“ ist keineswegs ein fachlicher, soll aber die Leistung des modernen Menschen hervorheben, welcher es vermochte, sich durch Kultur von den anderen Menschenarten abzuheben.
Diese kognitive Revolution soll vor 40.000 Jahren geschehen sein, also zu einem Zeitpunkt als Neandertaler und alle anderen Frühmenschen bereits ausgestorben waren. Aber immer mehr wird deutlich, dass auch die Altsteinzeitmenschen bereits Kunstwerke hervorbrachten.
Der Löwenmensch aus dem Lonetal
Der Löwenmensch ist eine Skulptur aus Mammut-Elfenbein, dessen Bruchstücke im Jahr 1939 entdeckt wurden. Der Fundort ist der Hohlenstein, ein Fels im Lonetal (Baden-Württemberg, Deutschland).
An diesem Kalksteinmassiv gibt es drei Höhlen, welche als Bärenhöhle, Kleine Scheuer und Stadel bezeichnet werden. In der Stadel-Höhle fand der deutsche Archäologe Otto Völzing etwa 260 Bruchstücke der Skulptur, welche am 25. August 1939 geborgen wurde. Dann kam der 2. Weltkrieg dazwischen und die Figurensplitter wurden lange vergessen.
Erst 1969 gelang es dem deutschen Archäologen Joachim Hahn die Splitter zusammenzusetzen. Da Teile des Kopfes immer noch fehlten, konnte Hahn lediglich erahnen, dass es sich bei der Figur um ein Mischwesen handelt. Laut Hahn stellt die Skulptur einen Mensch mit Löwenkopf dar.
In den 70-er Jahren fanden Spaziergänger weitere Teile der Figur, wodurch die Zusammensetzung allmählich Formen annahm. Schließlich wurden im Jahr 2013 die fehlenden Teile digital rekonstruiert, wodurch man annimmt – dass die Löwenfigur 31,1 cm hoch ist.
Eine Datierung ergab, dass das Alter des Löwenmenschen zwischen 41.000 bis 35.000 Jahre liegen muss. In dieser Zeit war der Neandertaler die dominante Menschenart in Europa. Und Homo sapiens – welcher vor etwa 200.000 Jahren aus Afrika auszog, vor 100.000 Jahren den Nahen Osten erreichte und von dort aus weiter nach Europa zog, machte sich als Europäer gerade erst bemerkbar. Dennoch ist sich die Forschergemeinde einig darüber, dass nur Homo sapiens ein solches Kunstwerk entwickelt haben kann.
Der Löwenmensch ist das älteste bekannte Kunstwerk, welches ein Mischwesen zeigt. Historiker vermuten, dass es sich um die Darstellung eines Schamanen handelt. In vielen Mythologien galt der Löwe als König der Tiere – als übernatürliches Wesen, welches gottähnlichen Status innehat. Die Sphinx im Alten Ägypten zeigt ein ähnliches Mischwesen aus einer Gottesabstammung.
Zwar kann niemand nachweisen, dass die Steinzeitmenschen an Gott glaubten, doch laut dem französischen Philosoph René Descartes ist der Glaube an Gott eine angeborene Idee, welche nicht irgendwann erworben wurde. Demnach müssten Steinzeitmenschen ebenfalls dazu fähig gewesen sein.
Joachim Hahn verleiht seinem Löwenmenschen den Spitznamen: „Mugwump“, was in etwa „großer Häuptling“ oder „wichtiger Mann“ bedeutet. Unklar ist immer noch, ob die Statue einen weiblichen oder männlichen Körper abbildet. Die Suche nach dem fehlenden Geschlechtsteil sorgte dafür, dass weitere 1000 Teile – viele nur Millimeter groß – ausgegraben worden. Doch die Zusammensetzung gestaltet sich als schwierig, weshalb die Geschlechtsfrage immer noch ungeklärt ist.
Die Schwäbische Alb als erste Künstlerkolonie der Steinzeit
Das Stadel ist nur eine von vielen Höhlen in der Schwäbischen Alb. Unweit davon befinden sich auch die Vogelherdhöhle, die Bocksteinhöhle, der Hohle Fels, die Sirgensteinhöhle und das Geißenklösterle. Alle sechs Höhlen gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe der Höhlen und Eiszeitkunst.
Das Museum der Universität Tübingen stellt zahlreiche Funde, welche in den Höhlen geborgen wurden, regelmäßig oder dauerhaft aus. So wurden bspw. im Vogelherd zahlreiche Tierskulpturen gefunden, welche ein Pferd, eine Raubkatze, einen Höhlenbären und ein Bison darstellen.
Die Bocksteinhöhle ist bekannt für das Bocksteinmesser, ein Steinwerkzeug – welches auf den Neandertaler zurückgeht. Im Geißenklösterle fand man den sogenannten „Adorant“, ebenfalls ein Tier-Mensch-Mischwesen. Und im Jahr 2004 fand man im Hohlen Fels eine 2,5 cm große Statue eines Löwenmenschen – welcher zum kleiner Bruder des Hohlensteiner Löwen erklärt wurde.
Die Ausstellung der Funde teilen sich vier Orte, wobei das Museum der Universität Tübingen fast die Hälfte aller Funde ausstellt. Weitere Ausstellungsorte sind:
- Urgeschichtliche Museum Blaubeuren (URMU)
- Museum Ulm
- Archäopark Vogelherd (Themenpark)
- Landesmuseum Württemberg in Stuttgart
Neben den 50 Figuren, die in den Höhlen gefunden wurden, konnte auch Relikte von steinzeitlichen Flöten und Werkzeuge sichergestellt werden. Die Figuren konnten auf ein Alter zwischen 31.000 und 42.000 Jahre datiert werden.
Dass in der Schwäbische Alb tatsächliche der künstlerische Schaffungsdrang des Menschen erwacht ist, bleibt zu hinterfragen. Denn die Kunstwerke sind viel zu schön und ausgereift – als dass diese über Nacht entstanden sind.
Würde die Geburtsstunde der Kunst in den Höhlen der Schwäbischen Alb liegen, müsste die Kunst tatsächlich und auch vollständig über Nacht erwacht sein. Es ist daher anzunehmen, dass Neandertaler und Co. sämtliche Fehlversuche, die es zweifelsohne gab, einfach weggeworfen haben und diese nicht für die Nachwelt erhalten geblieben sind.
Weiterhin kann man annehmen, dass Figuren nicht nur aus Elfenbein, sondern auch aus Holz geschnitzt wurden, welches im Laufe der Jahrhunderte zersetzt wurde und somit nicht erhalten blieb.
Musikinstrumente aus der Steinzeit
Sogenannte Knochenflöten aus der Speiche von Vögeln wurden im Geißenklösterle, im Hohle Fels und Vogelherd gefunden. Einige dieser Knochenflöten besitzen bereits Grifflöcher. Unklar ist allerdings, ob diese Griffe wirklich von Menschen angefertigt wurden oder lediglich Bissspuren von Raubtieren sind.
Die Schwanenknochenflöte vom Geißenklösterle ist eine 12,6 cm lange Flöte, gefertigt aus der Speiche (Unterarmknochen) eines Singschwans. Gefunden wurde das Musikinstrument im Jahr 1990. Eine neuere Datierung aus dem Jahr 2012 ergab ein Alter zwischen 42.000 und 43.000 Jahren.
Die Gänsegeierflöte vom Hohlefels ist ein Musikinstrument mit einer Länge von 21,8 cm, gefertigt aus der Speiche eines Gänsegeiers. Gefunden wurde diese Knochenflöte im Jahr 2008. Eine Datierung ergab ein Alter von circa 37.000 Jahren.
Das älteste Musikinstrument der Menschheit
Die Flöte von Divje babe (Slowenien) wurde im Jahr 1995 entdeckt. Gefertigt wurde das Instrument aus dem Oberschenkelknochen eines Höhlenbären. Insgesamt 4 Grifflöcher sind eingeschnitzt wurden. Zu bewundern ist die Knochenflöte im Slowenischen Nationalmuseum in Ljubljana.
Tier-Skulpturen und Figuren aus der Steinzeit
Die 50 Figuren aus den Höhlen der Schwäbischen Alb übersteigen die Flötenfunde dieser Region. Es wird der Anschein erweckt, dass die Steinzeitmenschen mehr Bildhauer als Instrumentenbauer waren.
Im Vogelherd wurden 11 Figuren gefunden, darunter das Vogelherd-Pferdchen – welches circa 32.000 Jahre alt ist. Da es gebrochen ist, liegt es nur als Halbrelief vor. Neben dem Pferdchen existieren noch Skulpturen von Mammut, Höhlenbär, Höhlenlöwe, Bison und Rentier.
Der Adorant (der Betende) ist eine Figur aus dem Geißenklösterle, dessen Alter auf etwa 40.000 Jahre datiert wurde. Es handelt sich dabei um eine Platte aus Elfenbein, auf dem das Abbild eines menschlichen Mischwesens geschnitzt wurde. Eine Mammutfigur aus dem Geißenklösterle kann in der Schausammlung im Alten Schloss von Stuttgart bestaunt werden.
Venusfiguren der Steinzeit
Die Venus vom Hohle Fels (Schwäbische Alb) ist etwa 31.000 bis 35.000 Jahre alt und gehört zu den ältesten Darstellungen des menschlichen Körpers. Nur die Venus vom Galgenberg (Niederösterreich) könnte etwas älter sein. Ihr Alter ist auf 32.000 bis 36.000 Jahre datiert.
Venusfiguren werden nach ihrem Fundort klassifiziert. So gibt es:
- die Rhein-Donau-Gruppe mit der Venus vom Hohlenfels, der Venus von Galgenberg, Venus von Mauern, Venus von Nebra, Venus von Dolní Věstonice (Tschechien)
- die Pyrenäen-Aquitanien-Gruppe mit der Venus von Tursac, Venus von Lespugue, Venus von Milandes, Venus von Monpazier, Venus von Sireuil,
- die Italienische Gruppe mit der Venus von Balzi Rossi, Venus von Savignano, Venusfigurinen von Parabita,
- die Russische Gruppe
- die Sibirische Gruppe
Die meisten gefunden Venusfiguren sind mindestens 25.000 Jahre alt und gehen wahrscheinlich auf Homo sapiens zurück. Bei den älteren Figuren aus Hohlenfels und Galgenberg ist unklar, ob Neandertaler oder Jetztmensch diese anfertigten.
Die jüngsten Venusfiguren stammen aus Oelknitz (Thüringen) und sind mindestens 14.000 Jahre alt. Diese können im Museum für Ur- und Frühgeschichte Thüringens in Weimar betrachtet werden.
Über den Sinn solcher Venusfigurinen wird immer wieder debattiert. Für die meisten männlichen Historiker ist klar, dass dort ein Frauenkörper in Elfenbein oder anderen Rohstoff geschlagen wurde. Die Rundungen der Frauen sollen deren Fruchtbarkeit demonstrieren.
Für viele Archäologen und Historiker ist das Fruchtbarkeitsargument allerdings vollkommen falsch, da Kinder bei herumziehenden Nomaden lediglich ein Hindernis waren. Erst durch die Sesshaftigkeit des Menschen, welche damals noch nicht gegeben war, entstand eine Überproduktion an Nahrung – wodurch Vorratshaltung, Überschuss und Besitz möglich war.
Und erst durch Besitz konnte dieser an Nachkommen vererbt werden. Somit wurden eigene Nachkommen zum Sicherheitssymbol, um seinen Besitz zu vererben. Da diese Erbfolge in der Urgesellschaft nicht bestand, waren Kinder lediglich hinderlich und dass die Fruchtbarkeit einer Frau etwas Erstrebenswertes war – bleibt umstritten.
Andere Historiker – wie Elke Heidefrau Christmann – vertreten die Auffassung, dass nicht Männer die Venusfigurinen hergestellt haben, sondern Frauen. Die Statue sollte ein Selbstporträt sein.
Da die Frauen sich nicht im Spiegel anschauen konnten, blickten sie an sich herunter und porträtierten das, was sie selbst sahen. Dass sie dabei so dick waren, lag daran – dass sie sich richtig satt und dick gegessen haben, bevor sie zur Kunst übergingen. Demnach wurden die Figuren zu Zeiten des Überflusses angefertigt – vielleicht als Statussymbol oder als Wunschsymbol.
Das älteste Kunstwerk der Menschheit
Die Venus von Tan-Tan (Marokko) wird auf ein Alter zwischen 300.000 und 500.000 Jahren geschätzt. Umstritten ist, ob die Venus schon Kunst ist oder nicht. Denn Kritiker behaupten, dass die Venus lediglich das Ergebnis von geologischen Zufällen ist und nicht von Menschenhand gefertigt wurde. Ihre Entdecker und ein Großteil der Forschergemeinde sind aber der Meinung, dass man in der Venus von Tan-Tan diverse Ritzspuren erkennt, welche auf menschliche Bearbeitung hinweisen.
Die Venus von Berekhat Ram wurde 1981 in den Golanhöhen (Palästina, Israel) ausgegraben. Eine Datierung ergab, dass diese etwa 280.000 Jahre alt ist – wodurch sie als zweitältestes Kunstwerk nach der Tan-Tan-Figur eingehen würde. Auch bei der israelischen Statue entstand ein Forscherstreit darüber, ob diese bereits Kunst ist oder durch Zufall entstanden sein könnte.
Fakt ist, falls die Venusfigurinen aus Marokko und Israel bewusst vom Menschen hergestellt wurden, sind diese nicht vom Homo sapiens hergestellt wurden. Denn zu dieser Zeit tauchte Homo sapiens in Südafrika erstmals als evolutionäre Idee auf. Stattdessen ist anzunehmen, dass der direkte Vorfahre von Homo sapiens – der Homo erectus – diese Figuren hergestellt haben könnte.
Höhlenmalerei und Felsbilder
Zu den bedeutendsten Höhlen mit Felsbildern aus der Steinzeit gehört die Chauvet-Höhle in Frankreich. An den Wänden der Höhle sind über 400 Wandbilder mit über 470 Symbolen von Tieren. Sie gilt als älteste Gemäldegalerie der Steinzeit, deren Bilder circa 35.000 Jahre alt sind.
Vor etwa 20.000 Jahren sorgte eine Steinschlag dafür, dass die Höhle verschlossen wurde. Erst am 18. Dezember 1994 fanden die drei Franzosen Jean-Marie Chauvet, Éliette Brunel Deschamps und Christian Hillaire eine Hintertür zur Galeriehöhle.
Die dargestellten Tiere sind Schnee-Eulen, Riesenhirsche, Bisons, Wisente, Auerochsen, Mammuts, Panther, Steinböcke, Wollnashörner, Höhlenbären, Mammuts, Höhlenhyänen und Wildpferde.
Die Höhle von Lascaux (Frankreich) enthält ähnliche Tierdarstellungen. So gibt es dort einen Saal der Stiere mit Auerochsen, Wildpferden, Hirschen und Bären. Sogar ein Fabeltier, welches an ein Einhorn erinnert, ist gezeichnet worden. Im Seitengang der Großkatzen wurden jene Raubtiere abgebildet.
Weitere Tiere, in anderen Gängen von Lascaux, werden als Wisente, Rentiere, Wollnashörner oder Steinböcke beschrieben. Eine Datierung der verwendeten Kohle ergab, dass die Malerei aus Lascaux etwa 17.000 oder 15.000 v.Chr. entstanden ist. Sie ist somit rund 17.000 Jahre später entstanden als die Chauvet-Galerie.
Ebenfalls von Bedeutung ist die Höhle von Altamira (Spanien) mit circa 930 Bildern. Diese entstanden etwa 2000 Jahre nach den Bildern von Lascaux. Auch auf diesen Bildern überwiegen die Tierzeichnungen von Rentieren, Bisons, Hirschen oder Wildschweinen.
Steinzeitgraffiti
In der El-Castillo-Höhle (Spanien) haben sich die Steinzeitmenschen mit Handabdrücken verewigt. Diese Handabdrücke entstanden, indem die Menschen ihre Hand gegen die Wand lehnten und Pigmentfarben darüber streuten bzw. pusteten. Die Bilder sind circa 25.000 bis 29.000 Jahre alt.
Der Archäologe Dean Snow von der Pennsylvania State University untersuchte die Handabdrücke und fand heraus, dass circa 75 % der Abdrücke von Frauen stammt. Auch zahlreiche Abdrücke von Kindern sind dabei. Handabdrücke der Männer sind deutlich weniger.
Warum malten Steinzeitmenschen diese Bilder an den Wänden
Diese Frage wird immer wieder diskutiert. Vorherrschende Meinung unter den Geleerten ist, dass damit der Jagdzauber geweckt werden sollte. Demnach stellen die Bilder so etwas wie Reiserouten der Wildtiere dar.
Durch das Malen an eine Wand sollten die Tiere, laut dieser Theorie, gebannt und somit leichter erbeutet werden. Allerdings gab es neue Studien dazu, welche besagt – dass circa 60 Prozent der abgebildeten Tiere nicht von den Steinzeitmenschen gejagt wurden. Demnach hinkt die Jagdzauber-These.
Als die drei Franzosen die Chauvet-Höhle entdeckten, bezeichneten sie diese als Kapelle oder Kirche. Sogar der Name „Homo spiritualis“ fiel in diesem Zusammenhang. Nicht wenige interpretieren in den Zeichnungen etwas Heiliges bzw. Gottähnliches, wonach die Steinzeitmenschen die Tiere verehrt haben könnten.
Weitere Artikel zur Steinzeit, findest du auf unsere Übersichtsseite. Außerdem werden dort die wichtigsten Fragen und Antworten zur Steinzeit beschrieben.