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8 Gründe, warum der Löwe als König der Tiere im Tierreich gilt


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Löwen werden mitunter als die größten Raubtiere der Welt angesehen. Und das obwohl Eisbären, Grizzlybären, Kodiakbären, Kamtschatkabären oder auch Amurtiger durchaus größere Raubtierarten sind. Die majestätische Sonderstellung der Löwen hat Gründe. Denn sie sind körperlich imposant, können einige der größten Beutetiere in ihrem Lebensraum erlegen und haben selbst keine natürlichen Feinde (außer dem Menschen). Angesichts dieser Faktoren ist es leicht zu verstehen, warum Löwen zu Recht als die Könige des Tierreichs bezeichnet werden.

Doch der Löwe gilt auch deshalb als König der Tiere, weil seine Lebensweise ein ausgeprägtes Führungsverhalten verlangt, sein Brüllen über weite Strecken zu hören und seine Mähne beeindruckend ist. Und deshalb werden Geschichten von Löwen seit Jahrhunderten in verschiedenen Kulturkreisen, Religionen und Mythologien erzählt, so dass sich diese Großkatzenart als ein Symbol für Stärke und Dominanz etablieren konnte.

Als Majestät einer Tierwelt mit eigenem Königreich werden den Löwen in Erzählungen ganz bestimmte Charaktereigenschaften zugeschrieben, welche sie in Fabeln, Märchen und Legenden verkörpern sollen. Im Folgenden werden die 8 Gründe, weshalb Löwen als Könige des Tierreiches gelten – genauer durchleuchtet.

Warum gilt der Löwe als König der Tiere

Löwen werden in vielen Filmen und Fernsehsendungen als Herrscher dargestellt. In Äsops Fabel „Der Löwe und die Maus“ wird erzählt, wie ein Löwe das Leben einer Maus verschont, nachdem diese ihn um Gnade gebeten hat. Die Geschichte impliziert, dass Löwen barmherzig sein können, wenn sie es für nötig halten.

In Tierfabeln werden den handelnden Tieren bestimmte Persönlichkeitsmerkmale zugesprochen, welche bei jeder neu erzählten Fabel wieder aufgegriffen werden. So etablieren sich bestimmte Merkmalsverknüpfungen mit den Tieren, weshalb Füchse immer listig sind, Igel immer bescheiden und genügsam dargestellt werden. Deshalb sind Löwen immer majestätisch, dominant, weise oder gerecht. So manche Löwen-Darstellungen sind weniger schmeichelhaft als andere, aber allen gemeinsam ist, dass sie in der Regel mit Tapferkeit und Macht in Verbindung gebracht werden.

In Der König der Löwen beispielsweise wird Simbas Vater Mufasa als weiser und mächtiger König dargestellt, der seine Familie vor anderen Rivalen, wie den Hyänen, beschützt, wenn diese ihm zu nahekommen. Im Gegensatz dazu ist Scar (Mufasas jüngerer Bruder) böse und eifersüchtig auf die Aufmerksamkeit, die Mufasa Simba schenkt. Scar ermordet schließlich seinen Bruder, reißt den Thron an sich und versucht, sowohl Simba als auch Nala zu töten. Nachdem er von Rafiki entlarvt wurde, flieht Scar ins Exil.

Die königliche Darstellung des Löwen hat mythologische Gründe, welche durch den Menschen zu einer Symbolik verknüpft wurde, die sich dann in Religion, Brauchtum und Weltbild widerspiegelt.

Mythologische Gründe

Löwen sind seit Jahrtausenden Symbole für Macht, Mut und Stärke. Sie sind eines der wenigen Tiere, die eine volle Mähne haben, was sie noch majestätischer erscheinen lässt. Es gibt Beweise dafür, dass Löwen auch in alten Zivilisationen wie Ägypten und Griechenland verehrt wurden. Und auch in vielen anderen Teilen der Welt wurden sie als Götter verehrt. Frühe Religionen übernahmen den Löwenkult, wodurch die Raubtiere als heilig angesehen wurden.

Auf Kreta wurden in den Palastkulturen der Vorantike bereits Löwenstatuen und Löwenbildnisse erschaffen – welche als Wächtersymbole der Mykener und Minoer dienten. Somit nutzten bereits die ersten Hochkulturen im Mittelmeerraum starke Löwensymbole als Schutzzeichen oder um die eigene Überlegenheit auszudrücken.

Die große Sphinx in Gizeh hat den Körper eines Löwen und den Kopf des Pharaos Khafre aus der 4. Dynastie. Im Alten Ägypten und anderen Kulturen des Altertums wurden Sphinx gebaut, um entweder eine Gottheit oder einen Pharao als Reinkarnation einer Gottheit darzustellen. Die Sphingen (Plural von Sphinx) dienten auch dazu, einen Tempel oder einen anderen Ort zu bewachen. Neben der Löwensphinx von Gizeh existieren auch außerhalb Ägyptens ähnliche Wächterfiguren, wie bspw. die Sphinx vor dem Mannheimer Wasserturm oder in Schlössern, auf Friedhöfen oder in Gartenanlagen.

Große Sphinx in Gizeh

Die Große Sphinx von Gizeh ist die Darstellung eines Mischwesens aus König (Pharao) und Löwe

Dass Löwen im Alten Ägypten vergöttert wurden, zeigt sich am Pantheon des Alten Ägyptens. So gilt Sachmet, Tochter des Sonnengottes RE, als eine Schutzgöttin mit Löwenkopf, welche die Gegner des Res vernichtete und den Pharao beim Schutz des Reiches gegen fremde Invasoren unterstützte. Weitere Löwengöttinnen mit ähnlicher Symbolik waren Menhit, Mehit oder Repit.

Sekhmet Sachmet Sakhmet Sechmet

Sachmet als altägyptische Göttin mit Löwenkopf, Bildquelle: Amazon*

Mahes war ein altägyptischer Gott, der den Kopf eines Tieres hatte (normalerweise ein Löwe). Er war auch als Herr des Schreckens bekannt, weil er seine Feinde mit lautem Gebrüll in Angst und Schrecken versetzte, an Bäumen rüttelte und Staubwolken aufwirbelte.

Der Nemeische Löwe ist ein Tierwesen der griechischen Mythologie, welches als unverwundbar galt. Dieser wurde von Hera, der eifersüchtigen Ehefrau des Zeus geschaffen oder gebannt, um sein Unwesen auf den griechischen Inseln und dem Festland zu treiben, das Land zu verheeren und als Schreckenssymbol zu fungieren.

Herakles, Sohn des Zeus, fiel bei Hera in Ungnade und diese trieb ihn in den Wahnsinn. Seinem Wahnsinn verfallen, tötete Herakles seine 12 Kinder. Um sich von seiner Schuld zu befreien, musste Herakles 12 Aufgaben für den König Eurystheus erledigen. Eine Aufgabe bestand darin, den Nemeischen Löwen zu töten und Eurystheus dessen Fell zu überbringen. Da der Löwe unverwundbar war, konnten Pfeil und Bogen ihn nicht verletzen, so dass Herakles das Tier erwürgen musste. Durch die Bewältigung dieser Aufgaben wurde der Halbgott in den Olymp aufgenommen, wodurch Herakles in den Status eines Gottes bzw. Herrschers erhoben wurde.

Löwen von Nemea

Herakles (Herkules) stieg in den Olymp auf, nachdem er den Löwen von Nemea bezwang, Bildquelle: Amazon*

Die Geschichte des Androklos erzählt ebenfalls von einem Löwen. In dieser Erzählung flieht der Sklave Androklos aus der römischen Provinz Africa und versteckte sich in einer Höhle. Diese Höhle wurde aber von einem Löwen bewohnt, welcher wenig später ebenfalls eintrat. Da der Höhlenlöwe einen Dorn in seiner Pranke hatte, litt das Tier unter Schmerzen und Androklos entfernte den Dorn. Mensch und Tier wurden zu Freunden, doch später wurden beide durch die Römer gefangen genommen.<(p>

Androklos wurde zum Gladiator und sollte nach jahrelanger Gefangenschaft und unzähligen Kämpfen auch gegen den Löwen kämpfen. Als beide Kontrahenten aufeinander zutraten, erkannten sich die Freunde wieder und der Löwe leckte die Handflächen des Androklos. Die Zuschauer waren begeistert und beide wurden begnadigt. Fortan zog Androklos, als freier Mann, seinen Löwen an der Leine durch die Stadt.

Tiersymbolik des Physiologus

Der Physiologus ist ein Buch aus der Zeit vor dem ersten Jahrhundert, das verschiedene Tiere und ihre Symbolik katalogisiert. Insbesondere der Löwe wird in diesem Werk ausführlich besprochen. Löwen gelten überall auf der Welt als Symbole für Mut und Stärke. In vielen Kulturen werden sie mit dem Königtum in Verbindung gebracht und gelten als Symbole für Macht und Reichtum.

In der armenischen Übersetzung des Physiologus wird der Löwe mit Jesus Christus gleichgestellt. Laut dieser Darstellung soll bei der Kreuzigung ein Löwe unter dem Kreuz geschlafen und gewacht haben. In der christlichen Darstellung, also den Evangelien im Neuen Testament der Bibel, fehlt der Löwe. Doch in der armenischen Überlieferung soll eine Löwin ein totes Jungtier geboren haben, welches drei Tage leblos dalag, bevor der Löwenvater vorbeikam, mit Brüllen beginn und die Totgeburt so mit Leben füllte. Und deshalb signalisiert das Löwenbrüllen in einigen Kulturen auch das Erwachen des Tierreiches und Überwindung des Todes bzw. die Wiedergeburt des Gottessohnes.

Religiöse Gründe

Das Christentum entstand aus dem Judentum heraus. Und im Judentum gilt Juda als Stammvater des Stammes Juda, einem der zwölf Stämme Israels. Das Symbol dieses Stammes ist der Löwe Judas.

löwensymbol judas

Löwe Judas als Symbol auf der Flagge Jerusalems

Seinen Ursprung findet das Löwensymbol im Buch Genesis im Alten Testament der Bibel. Der Vater des Juda, namens Jakob, gilt als dritter Erzvater der Israeliten – also den Vorfahren der Juden und Samaritaner.

Jakob bezeichnete seinen Sohn, bei dessen Segnung, als jungen Löwen „Gur Arije Jehuda“. Dieser junge Löwe sollte Namensgeber des Königreiches Juda werden, welches ab 933 v.Chr. um die Stadt Jerusalem entstand und welches als Staatsgebiet aller jüdischen Nachfahren betrachtet wird.

Durch die Verknüpfung der Wörter „Löwe“ und „Jehuda“, bei Judas Segnung, wurden die Wörter traditionell zu einem Paar vereint. Dadurch entstanden Variationen, wodurch Jehuda und Löwe als Synonym verwendet werden.

Im Christentum gilt Jesus von Nazareth als König der Juden, welcher als Messias die verlorenen Stämme Israels wieder vereinen sollte. Das Symbol vom Löwen Judas, welches im Alten Testament der Bibel bereits angeführt wurden, übernahm das Christentum. Deshalb wird, nach christlicher Tradition, Jesus Christus als Löwe dargestellt und ist somit Herrscher, König oder Herr zugleich.

Im Neuen Testament der Bibel, welches nur die Christen nutzen – wird Jesus bereits als Herr angesprochen. Als König der Juden wurde er von Pontius Pilatus verurteilt und schließlich gekreuzigt. Christliche Organisationen übernahmen das Löwensymbol als Emblem oder im Namen.

Im Film und Fernsehen wird der Löwenatem als Symbol der Wiedererweckung angeführt. So haucht der Löwenvater das tote Jungtier an, wodurch dieses belebt wird. Diese Darstellung zielt auf die Göttlichkeit des Löwen ab, welcher sogar vermag – den Tod zu überwinden oder Leben zu schenken. In der Geschichte von Adam und Eva formt Gott den Adam aus der Erde und haucht ihm ebenfalls den Lebensatem ein.

Trotz der Furcht vor Löwen dient diese Großkatze auch als Symbol für eine gute Führungskraft, welche auf Gnade und Verzeihen setzt. Da auch der historische Jesus seinen Feinden verzieh, mit ihnen die Tischgemeinschaft pflegte und das Brot teilte – geht diese Löwenstärke im Christentum auch auf den Gottessohn über.

Man sagt, dass eine von Löwen beherrschte Gesellschaft weniger grausam wäre als eine von Wölfen beherrschte. Gemeint ist damit, dass Löwen zwar gerecht und dominant sind, aber sich nicht selbst zerfleischen würden, wie man es Wölfen nachsagt. Dies liegt mitunter daran, dass die Löwenstellung zu allmächtig ist, das Wort eines Löwenherrschers immer befolgt wird und sich dadurch kein Machtvakuum ergibt, wie es in schlecht geführten Gesellschaften der Fall wäre. Und durch die unangefochtene Alleinstellung des Löwenherrschers können Rivalität, Intrigen und innere Machtkämpfe nicht aufkeimen.

In der Antike wurden Löwenskulpturen oft als Wächter von Gräbern und Tempeln in Ägypten, Griechenland, Assyrien und Rom eingesetzt. Der Löwe als Symbol der Stärke diente als Emblem auf Fahnen und Schilden in der Antike und des Mittelalters. Der Markuslöwe, ein Mischwesen mit Löwenkörper und Vogelflügeln war Symbol des Markus, dem Verfasser des Markusevangeliums. Dieses Mischwesen wurde später das Symbol der Republik Venedig und ist heutiges Symbol der Stadt Venedig. Die Staatsflagge von Sri Lanka trägt das Löwensymbol noch heute, genauso wie die Flagge von Bayern. Das Löwenwappen geht auf den Pfälzer Löwen zurück, Wappentier von Heidelberg, Wiesloch, Meckenheim und anderen.

markuslöwe

Der Markuslöwe ist Symbol von Venedig, hier an der Fassade des Markusdoms zu sehen

Löwenmähne als Merkmal des Geschlechtsdimorphismus

Die Löwenmähne ist ein sekundäres Geschlechtsmerkmal, wodurch sich männliche von weiblichen Löwen unterscheiden. Haarpracht dient als Symbol für Stattlichkeit und ist ein Zeichen der Attraktivität. Eine stattliche Mähne wirkt sich demnach auf den Fortpflanzungserfolg der Männchen aus.

Wieso?
In der Tierwelt deuten äußere Merkmale der Männchen oftmals daraufhin, dass diese sich sehr gut versorgen können. Eine gute Selbstversorgung ist ein Zeichen dafür, dass Löwenmännchen auch die Weibchen und den Nachwuchs versorgen und beschützen können. Denn sie beanspruchen scheinbar mehr Ressourcen als andere Männchen mit weniger Haarwuchs. Und da die Tierwelt von Instinkten beherrscht wird, zieht es Weibchen immer zu Männchen, bei denen die Überlebenschance des Nachwuchses am höchsten ist.

löwen geschlechtsmerkmale

Männliche und weibliche Löwen unterscheiden sich auch äußerlich. Die Löwenmähne des Männchens dient als Stattlichkeitssymbol


Die Forschung legt auch nahe, dass Männchen mit dunkleren Mähnen dazu neigen, größere Territorien zu besetzen als solche mit helleren Mähnen. Darüber hinaus scheinen sie auch in der Dominanzhierarchie höher zu stehen, da die Mähne wohlmöglich imposanter wirkt. Drohgebärden und Körpersprache sind auch bei Löwen ein Mittel, um einen Machtkampf mit Todesfolgen auszuweichen – wodurch der Arterhalt instinktiv eingehalten wird.

Stellung des Löwen im Ökosystem

Löwen stehen in der Regel an der Spitze einer Nahrungspyramide. Sie sind somit Spitzenprädatoren, welche ihr Ökosystem dominieren. Andere Raubtiere, wie Leoparden, Geparden, Tüpfelhyänen oder Wildhunde bejagen sich gegenseitig, stehlen sich gegenseitig Beute oder töten einander. Aber einen Löwen greift niemand an. Zwar gibt es Übergriffe von Tüpfelhyänen auf einzelne Löwenweibchen, aber ein Löwenmännchen wird selten bis gar nicht angegriffen. Diese Stellung am Ende der Nahrungskette hat Ursachen- welche auf Körperlichkeit und Kognition beruhen.

Beginnen wir bei der Körperlichkeit.
Löwen unterscheiden sich von anderen Tieren durch viele Faktoren. Zum Beispiel werden Männchen viel größer als Weibchen (männliche Löwen wiegen etwa 150 Kilogramm, während Weibchen etwa 100 Kilogramm wiegen). Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal sind die Jagdfähigkeiten – Männchen jagen einzeln, während Weibchen gemeinsam mit ihren Jungen jagen.

löwenmännchen und hyänen

Löwenmännchen vertreibt Hyänen

Löwinnen sind zwar körperlich schwächer, aber durchaus gerissener, wenn es um die Jagd geht. Sie sind in der Lage, ihre Beute mit Geduld und Heimlichkeit in einen Hinterhalt zu locken und dann schnell anzugreifen. Dies erfordert Koordination, ein Gespür für die Situation und eine klare Rollenverteilung. Alle Tierarten, welche durch Arbeitsteilung zum Erfolg kommen, müssen hochgradige kognitive Fähigkeiten besitzen, da Beziehungen innerhalb der Gruppe, Rangfolgen und sonstige Sozialmerkmale enorme Gehirnleistungen einfordern.

Der nächste Grund, warum Löwen den Titel „Könige des Tierreichs“ verdienen, ist ihr Sozialleben. Löwen bilden Rudel, was bedeutet, dass es immer ein Männchen an der Spitze gibt, das alle anderen dominiert und das exklusive Paarungsrecht mit allen Weibchen in seinem Rudel hat, was ihn besonders mächtig macht.

Was Leoparden, Jaguare, Tiger, Nebelparder und andere Großkatzen von den Löwen unterscheidet, ist, dass sie nie wirklich Rudel bilden. Manchmal finden sich Gruppen zusammen, aber diese Gruppen sind nichts im Vergleich zu einem Löwenrudel. Jedes Mitglied spielt in der Gruppe eine bestimmte Rolle, z. B. als Wächter, Jäger oder Späher, sodass es klare Aufgabenverteilungen gibt. Der soziale Status wird geprägt von flachen Hierarchien und einem übergeordneten Löwenmännchen als Alleinherrscher.

Einige Tigerarten sind durchaus größer als Löwen. Aber dennoch besitzen Tiger nicht die gleiche Stellung im Ökosystem, wie Asiatische Löwen, mit denen sie sich kleine Überschneidungen im Lebensraum teilen. Denn der Grund für die Spitzenstellung der Löwen liegt im Rudelverband begründet, wodurch sie immer stärker auftreten können als Tiger, welche als Einzelgänger tätig sind.

Ähnliche Spitzenstellungen nehmen auch Wölfe ein, welche in der ökologischen Nische andere Nischenkonkurrenten, wie Braunbären verdrängen können- welche ihnen normalerweise körperlich überlegen wären.

Löwenreich und Harem

Männliche Löwen sind sehr territorial und legen ein Revier fest, welches sie mit einem oder mehreren Weibchen teilen. Sie patrouillieren in ihrem Revier und stellen sicher, dass kein anderer männlicher Löwe in ihr Gebiet eindringt. Es ist auch üblich, dass sie in ihrem Revier einen großen Harem gründen, der normalerweise aus bis zu sechs Weibchen und ihren Jungen besteht.

Löwenmännchen beschützen das Territorium wie ein Königreich, lassen nicht zu, dass ihr Harem durch ein anderes Männchen infiltriert wird, halten Fressfeinde ab und beschützen das Rudel auch unter Einsatz ihres Lebens.

Löwen können über kurze Entfernungen Geschwindigkeiten von bis zu 60 Kilometer pro Stunde erreichen und Beutetiere, die größer sind als sie selbst, mit einem einzigen Prankenhieb zu Fall bringen. Die Jagd ist bei Rudellöwen den Weibchen vorbehalten, während die Männchen schlafen und die Jungtiere beschützen. Nur rudellose Männchen müssen sich selbst versorgen. Diese Eigenschaften haben Löwenmännchen den Ruf eines Patriarchen eingebracht, welcher einsam als Monarch herrscht und untergebende Weibchen für sich arbeiten lässt.

Majestätische Lebensweise

Wie alle Großkatzen können auch Löwen brüllen. Diese Fähigkeit besitzen sie aufgrund einer besonderen Stellung des Zungenbeins und des Kehlkopfes, welcher sich bei allen Großkatzenarten durchsetzen konnte und in ihrer Evolution einen Vorteil gegenüber anderen Geschöpfen einbrachte. Das Brüllen dient der Warnung, ähnlich wie bei Singvögeln dem akustischen Markieren von Reviergrenzen, als Zeichen der Dominanz zur Steigerung der eigenen Attraktivität gegenüber fortpflanzungswilligen Weibchen.

Obwohl Löwen die Stellung des Spitzenprädators in ihrem Lebensraum einnehmen, jagen sie nachts. Die Nachtaktivität ist nicht als Resultat der Einnischung entstanden, um einer Nischenkonkurrenz mit Leoparden oder Geparden zu entgehen, sondern bietet den Großkatzen die Möglichkeit, sich nachts besser tarnen zu können. Außerdem ist die Nachtjagd, bei kühlen Temperaturen, weitaus energieeffizienter als die Jagd am Tage. Und deshalb schlafen Löwen tagsüber die meiste Zeit, was ebenfalls an eine majestätische Lebensweise erinnert.

Körperlichkeit der Löwen

Löwen gehören zu den stärksten Raubtieren des Tierreichs. Sie können für kurze Zeit mit einer Geschwindigkeit von bis zu 60 Kilometer pro Stunde rennen. Außerdem haben sie große Pfoten, die wie ein Schraubstock wirken, wenn sie sich auf Beute stürzen.

In Kombination mit ihren kräftigen Kiefern können sie so ein Tier erlegen, welches viel größer ist als sie selbst. Und so ist es nicht ungewöhnlich, dass Löwen auch Wasserbüffel, Giraffen oder Elefanten bejagen. Ihre wirkliche Dominanz üben sie allerdings in der Gruppe aus.


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