9 Unterschiede zwischen Frosch und Kröte
Frösche und Kröten sind Amphibien, die sich von Insekten ernähren und mindestens für ihre Eiablage auf das Wasser angewiesen sind. Sie haben viele Gemeinsamkeiten, unterscheiden sich aber vor allem im Körperbau und ihrem Lebensraum.
Was sind Frösche und Kröten?
Frösche und Kröten sind Amphibien aus der Ordnung der Froschlurche. Sie stellen mit etwa 5.800 verschiedenen Arten die größte Gruppe innerhalb der Amphibien dar.
Wie alle Froschlurche verlieren Frösche und Kröten während ihrer Entwicklung von der Kaulquappe zum adulten Tier ihren Schwanz. Es gibt allerdings auch Arten, die auf das Kaulquappenstadium verzichten. In der Regel geht dem Frosch und der Kröte aber ein Lebensabschnitt im Wasser als Kaulquappe voran.
Frösche und Kröten besitzen meistens keine Rippen, haben aber eine besonders stabile Hüfte. Ihre Größe variiert je nach Art zwischen wenigen Millimetern bis etwa 40 cm Körperlänge.
Ist ein Frosch auch eine Kröte?
Frösche und Kröten teilen sich in der Systematik erst auf Höhe der Familie auf. Die Familie der Frösche lautet „Echte Frösche“, die der Kröten heißt schlicht „Kröten“. Ein Frosch ist demnach keine Kröte und eine Kröte kein Frosch.
Ist mit dem Frosch ein Froschlurch gemeint, benennt der Begriff die Ordnung, innerhalb der sich Kröten und Frösche befinden. Sowohl Kröten als auch Frösche sind demnach Froschlurche.
Was unterscheidet eine Unke von einem Frosch?
Unken gehören ebenfalls zu den Froschlurchen und bilden eine eigene Gattung namens „Unken“. Diese Tiere sehen den Kröten ähnlich und können giftig sein. Das Gift sondern sie über ihre Haut ab.
Wer quakt: Frosch oder Kröte?
Mit dem Quaken locken die Männchen zur Paarungszeit willige und geschlechtsreife Weibchen an. Frösche quaken dabei deutlich lauter als Kröten. Es quaken also beide, wobei man das Quaken der Kröten nicht so stark wahrnimmt.
Was haben Frosch und Kröte gemeinsam?
Frösche und Kröten sind Amphibien. Ihr Nachwuchs schlüpft im Wasser und besitzt zu Beginn Kiemen. Mit der Zeit entwickeln die Kaulquappen Beine (bei Fröschen und Kröten kommen die Hinterbeine zuerst) und verlieren ihren Schwanz. In dieser Zeit verlieren auch ihre Kiemen die Funktion und sie erhalten stattdessen Lungen.
Sowohl die Kaulquappen als auch die adulten Tiere ernähren sich ähnlich. Die Kaulquappen bei Fröschen und Kröten sind für gewöhnlich Allesfresser. Frosch und Kröte ernähren sich hingegen von Insekten, Schnecken und Spinnen. Mit ihrer klebrigen Zunge fangen sie die Beutetiere und befördern sie direkt in ihr Maul. Die Zunge der Frösche ist meist länger, aber der grundsätzliche Ablauf der Jagd ist gleich.
Frosch und Kröte haben ähnliche Feinde. Sie sind Beutetiere von Vögeln wie Störchen, Eulen und Graureihern. Aber auch Igel, Marder und Schlangen machen sich über die Froschlurche her.
Ist die Erdkröte ein Frosch?
Die Erdkröte gehört zur Familie der Kröten und ist damit kein Frosch, aber ein Froschlurch. Ihr wissenschaftlicher Name lautet „Bufo bufo“. Aus dem Lateinischen übersetzt bedeutet das schlicht „Kröte Kröte“.
Sind Kröten im Garten nützlich?
Kröten ernähren sich stärker von Gartenschädlingen als Frösche. Daher sind Kröten im Garten nützlicher. Auf ihrer Speisekarte stehen, neben pflanzenbestäubenden Insekten, vor allem Nacktschnecken. Diese ernähren sich wiederum von jungen Pflanzen, Blättern sowie angebautem Obst und Gemüse.
Warum sind Frösche eher grün und Kröten eher braun?
Ihre Färbung hat mit ihrem bevorzugten Lebensraum zu tun. Während Kröten in trockenere Gebiete wandern, bleiben Frösche ihr ganzes Leben in unmittelbarer Nähe zum Wasser. Weil das Ufer meist durch Pflanzen dicht bewachsen ist, sind Frösche durch einen grünen Körper deutlich besser getarnt. Kröten sind eher braun, weil sie häufiger auf Erde anzutreffen sind.
Dass sich Tierarten, Tiergattungen oder Tierfamilien unterschiedlich entwickeln, hat mit dem Lebensraum und der ökologischen Nische zu tun, welche die Lebewesen besetzen. Eine Kröte und ein Frosch können sich den gleichen Lebensraum teilen, müssen allerdings auf unterschiedliche Nischen ausweichen, um der Konkurrenz langfristig zu umgehen.
So kann die Kröte bspw. direkt auf den Erdboden agieren und der Frosch im Dickicht. Beide teilen sich den Lebensraum am See oder Teich, besetzen allerdings unterschiedliche Rückzugshabitate. Durch diese Nischenaufteilung und der evolutionären Anpassung am Lebensraum ergeben sich letztendlich unterschiedliche Hautfarben.
Unterschiede zwischen Frosch und Kröte
Frösche und Kröten ernähren sich ähnlich und benötigen Wasserstellen, um ihre Jungtiere zur Welt zu bringen. Sie leben häufig bodennah, wobei es auch Arten gibt, die gut klettern können und daher auf Bäumen leben. Je nach Art werden sie zwischen drei und 15 Jahren alt, wobei Kröten eine im Schnitt etwas höhere Lebenserwartung haben.
Dennoch unterscheiden sich die Tiere in einigen Punkten. So sind ihre Körper stark verschieden aufgebaut, was zu unterschiedlichen Arten der Fortbewegung führt. Außerdem bevorzugen Frösche und Kröten dadurch andere Lebensräume. Zu guter Letzt legen die Tiere ihren Laich unterschiedlich ab. Insgesamt fallen neun Unterschiede auf.
Körperbau
Frösche und Kröten besitzen allgemein unterschiedlich gebaute Körper. So sind Frösche schlank und sehen dadurch agiler aus. Kröten sind eher rundlich und plump gebaut. Ihnen würde man schnelle Bewegungen weniger zutrauen, als den schlanken Fröschen.
Zudem werden Kröten im Schnitt größer als Frösche. Eine Ausnahme ist hierbei das größte Exemplar der Frösche: der Goliathfrosch. Er wird bis zu 3 kg schwer und 40 cm lang.
Die größte Kröte, die Aga-Kröte, bleibt mit etwa 25 cm Körperlänge und 2 kg Gewicht kleiner und leichter. Das größte Tier war eine in Schweden als Haustier gehaltene Aga-Kröte mit 38 cm Länge und 2,65 kg Körpergewicht.
Maul
Frösche und Kröten unterscheiden sind im Aufbau ihres Mauls. Das der meisten Frösche ist spitz, während Kröten ein eher rundes Maul haben.
Zudem verfügen manche Frösche über zahnähnliche Kanten im Oberkiefer. Das sind keine richtigen Zähne, sie sind aber hart und scharf genug, um gefangene Beutetiere im Maul festzuhalten. Kröten besitzen diese Kanten nicht.
Haut
Frösche haben eine glatte, feuchte Haut. Diese brauchen sie, um im Wasser weniger Widerstand zu geben und sich schneller fortbewegen zu können. Das feuchte Sekret schützt die Tiere vor dem Austrocknen, wenn sie das Wasser länger verlassen müssen.
Die Haut der Kröten ist runzlig und erinnert an Warzen. Bei den Runzeln handelt es sich aber um Drüsen, die die Tiere feucht halten oder giftige Flüssigkeiten absondern. Viele Frösche besitzen diese Drüsen ebenfalls, sie sind aber unauffälliger.
Hinterbeine
Frösche haben lange, schlanke Hinterbeine, mit kräftigen Muskeln. Die Beine verdoppeln die Körperlänge bei manchen Fröschen mit Leichtigkeit.
Die der Kröten sind deutlich kürzer und, wie ihr restlicher Körper, plump gebaut. Schaut man sich einen sitzenden Frosch von oben an, stehen die Knie der Hinterbeine sichtbar über den Bauch hinaus. Bei der Kröte bildet der Bauch den breitesten Punkt des Körpers.
Füße
An ihren Füßen der Vorder- und Hinterbeine besitzen Frösche Schwimmhäute zwischen den Zehen. Diese dienen der schnelleren Fortbewegung im Wasser. Kröten haben keine Schwimmhäute und sind im Wasser daher langsamer.
Fortbewegung
Frösche bewegen sich meist hüpfend fort. Dabei helfen ihnen ihre kräftigen Hinterbeine. Einige Exemplare legen mit einem Sprung bis zu fünf Meter Entfernung zurück. Kriechend bewegen sie sich nur selten fort.
Bei Kröten ist es umgekehrt. Sie können nicht weit springen und kriechen deswegen meistens über den Boden. Wenn sie springen, kommen sie mit einem Sprung nicht besonders weit. Deswegen bevorzugen sie die kriechende Bewegung.
Laich
Als Laich bezeichnet man die Eier von Kröten und Fröschen. Beide Tiere suchen zum Laichen ein Gewässer auf. Die Männchen kämpfen häufig mit Rivalen, bis nur noch ein Tier übrig ist. Dieses begibt sich dann gemeinsam mit dem Weibchen an einen geeigneten Laichplatz im Wasser, wo das Weibchen die Eier ablegt. Das Männchen verteilt nun seinen Samen darüber. Die Befruchtung findet bei Fröschen und Kröten also außerhalb des Körpers statt und verläuft sehr ähnlich.
Der Unterschied liegt im Aufbau des Laichs. Frösche legen ihre Eier als einen zusammenhängenden Haufen ab, der durch eine gelartige Masse zusammengehalten wird. So verhindern sie, dass einzelne Eier fortgeschwemmt werden.
Kröten legen hingegen Laichfäden. Dabei folgt auf jedes Ei ein dünner Faden, sodass der Laich wie eine Perlenkette aussieht. Diese Laichfäden wickeln sich um Wasserpflanzen, sodass auch sie nicht von der Strömung weggetragen werden.
Lebensraum
Ihr unterschiedlicher Körperbau verrät bereits, dass Frösche und Kröten sich auch in ihrem bevorzugten Lebensraum voneinander unterscheiden. Frösche bewegen sich ihr ganzes Leben nur wenig vom Wasser weg. Sie bleiben am Ufer und verbringen viel Zeit im Wasser. Ihre Schwimmhäute helfen ihnen dabei.
Außerdem sind sie in der Lage, über ihre Haut zu atmen. Dadurch können sie auch ohne Kiemen lange unter Wasser bleiben. Man findet Frösche an Seen, Teichen und langsam fließenden Bächen. Nach anhaltenden Regenfällen halten sie sich auch in sumpfigen Gegenden auf, die nur zeitweilig so feucht sein werden.
Kröten sind eher terrestrisch lebende Amphibien. Das heißt, dass sie das Land dem Wasser vorziehen. Sie unternehmen lange Wanderungen, die sie vom Wasser wegführen. Zur Paarungszeit kehren sie zurück, da sie für ihren Nachwuchs auf Wasser angewiesen sind. Ansonsten sind sie nur selten beim Wasser anzutreffen, da sie keine guten Schwimmer sind. Durch ihre meist bräunliche Farbe sind sie auf Erde auch besser getarnt, als im kräftigen Grün in Ufernähe.
Anordnung von (Gift-)Drüsen
Sowohl Frösche als auch Kröten verfügen über Drüsen an ihrem Körper. Diese Drüsen versorgen sie mit Feuchtigkeit und sondern bei einigen Arten (bei Frosch und Kröte) auch ein Gift ab. Die Giftdrüsen der Kröten befinden sich hinter ihren Augen. Die der Frösche sind auf ihrem Rücken verteilt. Darüber hinaus besitzen auch Kröten Drüsen am Rücken, aus denen aber bei vielen Arten kein Gift abgesondert wird.
Die giftigste Kröte ist die Aga-Kröte. Berührungen führen zu starken Hautreizungen. Es sind außerdem viele Fälle bekannt, in denen Hunde verstarben, nachdem sie eine Aga-Kröte apportiert hatten. Auch Todesfälle bei Menschen kamen bereits vor, wobei diese die Aga-Kröte vorher verzehrt hatten.
Aga-Kröten, deren ursprünglicher Lebensraum sich über das Amazonasgebiet erstreckt, wurden in der Vergangenheit vom Menschen gezielt eingesetzt, um Schädlinge zu bekämpfen. So setzte man bereits 1844 zahlreiche Aga-Kröten gezielt in Jamaika aus, um eine Rattenplage zu bekämpfen. Die riesigen Kröten fangen zwar Mäuse und Ratten, jedoch blieb der Erfolg aus, da die größeren Schiffsratten nicht mehr von den Kröten überwunden werden konnten.
Aber ab 1920 setzte man die Aga-Kröten in Puerto Rico ein, wo diese Käferlarven ausrotteten, welche ansonsten den angebauten Zuckerrohr befallen würden. Der Erfolg in Puerto Rico führte dazu, dass man die Aga-Kröte auch in anderen Regionen der Welt zur Schädlingsbekämpfung aussetze. So bspw. in Hawaii und Australien.
In Australien wurde die Aga-Kröte allerdings zur Plage und bedroht massiv die heimische Tierwelt. Denn Beutelmarder, Warane und diverse Beutegreifer (Raubbeutler) fressen die Kröten, vergiften sich dabei und sterben. Im Jahr 2020 lebten schätzungsweise 200 Millionen Aga-Kröten in Australien, was eine Invasion gleichkommt. Die heimische Tierwelt wird durch die Köteninvasion zurückgedrängt und stark dezimiert.
Fortan versuchen die Australier ihre einheimischen Tiere zu schützen, indem eine gezielte Jagd auf Aga-Kröten stattfindet. Der Dokumentarfilm „Cane Toads: An unnatural history“ – welcher 1988 erschien – wird als Lehrfilm im Unterricht verwendet – wodurch bereits australische Schüler für die Problematik sensibilisiert werden. Dennoch verbreitet sich die Krötenart weiter und dringt massiv in sämtliche Ökosysteme in Australien vor, wo sie dann großen Schaden anrichtet.
Deutlich giftiger als Kröten sind aber Frösche. Der giftigste ist der Schreckliche Pfeilgiftfrosch, der nur 4,5 cm lang wird. Das Gift eines Frosches reicht aus, um 100 erwachsene Menschen zu töten. Nach Kontakt mit dem Gift lähmt es die Atemmuskulatur und führt dadurch innerhalb von Minuten zum Tod.
Die Frösche gewinnen ihr Gift aus ihrer Nahrung. In Gefangenschaft gehaltene Pfeilgiftfrösche sind daher ungiftig.
Zusammenfassung
- Frösche und Kröten sind Amphibien und gehören zur Ordnung der Froschlurche.
- Es gibt etwa 5.800 verschiedene Arten Frösche und Kröten.
- Männliche Frösche und Kröten quaken, um zur Paarungszeit Weibchen anzulocken.
- Kröten im Garten kann man als Nützlinge bezeichnen, da sie sich von Nacktschnecken ernähren, die angebautes Obst und Gemüse sowie junge Pflanzen anfressen würden.
- Frösche und Kröten unterscheiden sich in neun Punkten.
- Frösche sind schlank und agil gebaut, während der Körperbau von Kröten rundlich und plump ist.
- Frösche haben ein spitzes Maul, das manchmal mit zahnähnlichen Kanten versehen ist, während das Maul von Kröten rund ist und niemals diese Kanten besitzt.
- Frösche haben eine glatte Haut, durch die sie sich im Wasser schneller bewegen können, während die Haut von Kröten runzliger ist.
- Frösche besitzen lange, kräftige Hinterbeine, während die der Kröten deutlich kürzer und weniger kräftig gebaut sind.
- Nur Frösche besitzen Schwimmhäute zwischen den Zehen der Vorder- und Hinterbeine.
- Frösche bewegen sich in der Regel hüpfend fort, was Kröten durch ihre kurzen Hinterbeine nicht können und daher eher kriechen.
- Frösche legen ihren Laich als Haufen ab, während Kröten Laichfäden produzieren, die wie Perlenketten aussehen.
- Frösche verbringen ihr ganzes Leben in unmittelbarer Nähe zum Wasser, während Kröten lange Wanderungen in trockenere Gebiete unternehmen und nur zur Paarungszeit zum Wasser zurückkehren.
- Frösche und Kröten besitzen Drüsen in ihrer Haut, die Gift und/oder Feuchtigkeit absondern; bei Fröschen sitzen die Giftdrüsen auf dem Rücken, bei Kröten häufig nur hinter den Augen.