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Die 6 Unterschiede zwischen Wiese und Weide als Lebensraum


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Wiesen und Weiden sind Gebiete und Flächen, welche meistens in der Landwirtschaft genutzt werden. Aber anders als ein Acker werden Wiesen und Weiden nicht mit einem Pflug oder anderem Ackergerät regelmäßig bearbeitet. Auch Feldfrüchte werden nicht gesät und geerntet – was ein weiterer Unterschied zum Acker ist. Dennoch handelt es sich bei Beiden um landwirtschaftliche Nutzflächen, was die Wiese bspw. vom einfachen Rasen oder jeder anderen Art von Grünfläche unterscheidet. Denn der Rasen liegt nur brach, wird zwar zur Zierde gemäht, aber stellt keinen landwirtschaftlichen Nutzen für den Menschen dar. Außerdem bieten Wiesen und Weiden einen ganz besonderen Lebensraum für verschiedene Tier- und Pflanzenarten und sind für den Menschen wichtig.

Unterschiede zwischen Wiese und Weide

Als „Weide“ wird eine landwirtschaftlich genutzte Fläche bezeichnet. Auf ihr wachsen Süßgräser und andere krautige Pflanzen, von denen sich Nutztiere ernähren. Die Weide dient demnach den Nutztieren als Nahrungsquelle. Als Nutztiere zählen alle Tierarten, die der Mensch zur Erzeugung tierischer Produkte nutzt. Darunter fallen unter anderem Rinder, Schafe, Schweine, Pferde, Kamele und verschiedene Vögel wie Hühner, Gänse oder Strauße.

Neben dieser Bezeichnung werden auch natürliche Flächen als Weiden bezeichnet. Voraussetzung dafür ist, dass sie mit entsprechenden Pflanzen bewachsen sind, von denen sich ortstypische Tiere ernähren. Daher werden auch Savannen, Steppen oder Tundren als Weiden bezeichnet.

Wiesen können ebenfalls landwirtschaftliche Flächen sein. Sie werden jedoch nicht von Nutztieren abgefressen, sondern dienen der Gewinnung von Heu und damit ebenfalls der Ernährung des Viehs. Dafür werden sie regelmäßig gemäht. Das Mähen verhindert außerdem die Verbuschung, die natürlicherweise entstehen würde. Als Verbuschung bezeichnet man die Ausbreitung von Buschwerk und Bäumen auf einer zuvor reinen Wiese. Ohne den Einfluss des Menschen oder regelmäßiges und intensives Abfressen verschiedener Tiere wird aus einer Wiese mit der Zeit zwangsläufig ein Wald.

Beide Lebensräume sind eng miteinander verbunden, bieten aber verschiedenen Tieren und Pflanzen ein Zuhause. Welche das genau sind, kommt zum einen auf die landwirtschaftliche Nutzung der Fläche an. Außerdem sind Standort und weitere äußere Umstände von entscheidender Bedeutung.

Unterschiedliche Artenvielfalt auf Wiesen und Weiden

Wiesen und Weiden sind offene Lebensräume, die viel Licht zulassen. Gerade Lichtkeimer kommen auf ihnen daher häufig vor. Weitere charakteristische Merkmale sind stark von der Nutzung der Lebensräume abhängig. So gibt es verschiedene Wiesentypen, die je nach Nährstoffverhältnis im Boden entstehen. Ein typische Pflanzenart ist Borstgras, welches beispielsweise auch auf nährstoffarmen Böden wächst.

Weiden werden nicht gemäht, allerdings durch die Nutztiere ständig abgeweidet, also abgefressen. Hinzu kommt die ständige Trittbelastung durch die Tiere. Auf ihnen findet man daher vor allem Pflanzen, die mit dieser Herausforderung gut zurechtkommen. Dazu gehören viele Gräser. Manche Pflanzen werden von den Nutztieren gemieden, weswegen sie sich besonders gut entwickeln können. Daher findet man auf Weiden häufig Disteln und Brennnesseln, während diese auf Wiesen so gut wie gar nicht vorkommen.

Auch Wiesen sind vorrangig von Gräsern bewachsen. Dem ständigen Mähen halten außerdem mehrjährige Pflanzen besser stand als einjährige. Die Pflanzen blühen und fruchten bereits vor der ersten Mahd, also dem ersten Mähen. Alternativ treiben sie erst später aus und nutzen den zweiten Zeitraum. So oder so, den Pflanzen bleiben nur begrenzte Zeiträume. Schaffen sie es nicht, sich zu vermehren, bevor sie abgemäht werden, gehen sie der Wiese verloren.

Beiden Lebensräumen ist gemein, dass die Pflanzen viel Sonne und Licht aushalten müssen. Da auf Wiesen meist keine oder nur einzelne Bäume stehen, gibt es kaum Schatten. Eine Ausnahme sind Hutewälder bzw. auch als Waldweiden bezeichnet. Diese Hutewälder sind als Weiden genutzte, lichte Wälder. Anstatt die Bäume zu entfernen, nimmt man diese Flächen so wie sie sind als Nahrungsquelle für Nutztiere. Diese Weideform wird jedoch kaum noch genutzt.

Wiesen bieten in der Regel einen besseren Lebensraum für verschiedene Tiere. Dieser beginnt schon bei Insekten, die auf Weiden kein so reiches Angebot an blühenden Pflanzen finden würden. Den Insekten folgen Insektenfresser wie Igel, Vögel, Marder, Wiesel oder Füchse, wobei nicht alle Tiere die Wiesen als ständigen Lebensraum nutzen. Für manche ist er lediglich eine Futterquelle.

Hinzu kommen Kaninchen, Raubvögel, Mäuse, Maulwürfe und gelegentlich auch größere Tiere wie Rehe oder Wildschweine. Wie genau sich die tierischen Bewohner einer Wiese zusammensetzen, kommt auf ihren Standort und ihre Umgebung an. Grenzt sie an Wälder, werden ihr vermehrt Waldtiere einen Besuch abstatten. Auch die Art, wie sie abgemäht wird, ist wichtig. Bleibt ein Teil der Wiese stehen, geht den Insekten nicht ihr ganzes Nahrungsangebot verloren. Verschwinden die Insekten, verschwinden auch die Insektenfresser. Wiesen, die nach und nach abgemäht werden, begünstigen daher eine höhere Artenvielfalt.

Weiden sind meistens artenärmer. Blühende Pflanzen gibt es dort weniger, sodass auch Insekten und Insektenfresser kaum Nahrung finden. Bodenbewohner sind davon nicht beeinträchtigt, sodass es auch auf Weiden Mäuse und Maulwürfe gibt. Aus diesem Grund suchen auch Raubvögel oder kleinere Raubtiere wie Marder und Füchse die Weiden häufiger auf.

Unterschiede bei chemischen Prozessen auf Wiese und Weide

Die chemische Zusammensetzung der Lebensräume ist von ihrem Boden abhängig. Einen hohen pH-Wert verkraften nur wenige Pflanzen. Saure Böden sind wiederum auch nicht für alle Pflanzen geeignet.

Die Luft auf Wiesen ist durch Pollen und andere Pflanzenstoffe angereichert. Sie ist außerdem sauberer, da die Pflanzen einen Teil der Schadstoffe herausfiltern und speichern.

Ein gesunder Boden mit vielen Bodentieren, welche die Erde umwälzen (z.B. Regenwürmer, Maulwürfe), ist ebenfalls wichtig. Auf diese Weise gelangen Nährstoffe und Mineralien in die tieferen Schichten, bzw. an die Oberfläche, wo sie weiter verwertet werden.

Weideflächen, auf denen regelmäßig Nutztiere grasen, sind einem ständigen Abfall – in Form von Kot – ausgesetzt. Durch den Kotabfall wird Ammoniak freigesetzt, welcher von Nitrifizierern in Nitrit und Nitrat umgewandelt wird. Diese Umwandlung wird als Nitrifikation bezeichnet und ist ein wesentlicher Bestandteil des Stickstoffkreislaufs, welcher auf der Erde stattfindet. Die Nitrate sickern in den Boden und bilden einen Teil der Nährstoffe für Pflanzen.

Unterschiede im Lebensraum auf Wiesen und Weiden

Da Wiesen und Weiden meist vom Menschen genutzt werden, stehen sie unter ständiger Beobachtung. Die Lebensräume sind nicht akut bedroht, allerdings sind sie abhängig von einem gesunden Boden und anderen Faktoren, auf die der Mensch nicht unbedingt Einfluss hat.

Saurer Regen kann auf einer abgefressenen Weide leichter in den Boden gelangen, als auf einer hochgewachsenen Wiese. Für beide kann er schwerwiegende Folgen haben, wenn er das Bodenklima negativ beeinflusst. Dann ist der Ort nicht mehr für die dort eigentlich wachsenden Pflanzen geeignet. Ihr Verschwinden zieht wiederum ein Verschwinden anderer Pflanzen und/oder Tiere nach sich.

Feuchtwiesen, die kaum landwirtschaftlich genutzt werden, sind einer größeren Bedrohung ausgesetzt. Sie benötigen einen sehr feuchten Boden, der in manchen Teilen schon als Niedermoor bezeichnet werden kann. Gerade diese Wiesen werden jedoch entwässert, um sie nutzbar zu machen. Schilfe und andere typische Pflanzen sowie Amphibien verschwinden in dem Fall.

Wiesen und Weiden benötigen den Einfluss des Menschen, um bestehen zu bleiben. Ohne seine Überwachung würden die meisten dieser Lebensräume mit der Zeit zu Wäldern werden. Gerade die Lichtkeimer würden darunter leiden, da in Wäldern deutlich weniger Sonnenlicht bis auf den Boden dringt.

Unterschiede in der Nutzung von Wiesen und Weiden

Wiesen und Weiden spielen vor allem für den Menschen eine große Rolle. Sie liefern Nutztieren Futter und ermöglichen es ihnen, im Freien zu leben, was die Qualität der tierischen Produkte steigert. Aber auch für verschiedene wilde Tiere und Pflanzen sind diese Lebensräume von entscheidender Bedeutung.

Bienen und andere Bestäuber benötigen blumenreiche Plätze, von denen sie sich ernähren können. Gerade die Wiesen bieten ihnen da ein reichhaltiges Angebot, wenn sie artschonend gemäht werden. Auch Rehe nutzen hochgewachsene Wiesen, um ihren Nachwuchs zu verstecken. Die Rehkitze bleiben häufig mehrere Stunden an diesem Platz liegen, wo die Mutter sie schließlich wieder abholt. Erst eine Woche nach der Geburt folgen die Jungtiere ihren Müttern. Bis dahin sind sie auf Versteckmöglichkeiten angewiesen.

Artreiche Wiesen und Weiden halten außerdem den Boden fruchtbar. Monokulturen entziehen dem Boden einseitig Nährstoffe, was nur mit Düngemitteln ausgeglichen werden kann. Mit der Zeit schadet der Dünger dem Boden jedoch mehr, als dass er nutzt. Wiesen und Weiden, die neben immer verfügbaren Pflanzen auch einen geringen Teil an wechselndem Bewuchs haben, verhindern diese Entwicklung.

Unterschiede bei Pflanzen und Tieren auf Wiesen und Weiden

Welche Tiere und Pflanzen genau auf Wiesen und Weiden leben, hängt von der Nutzungsform des Lebensraumes sowie seinem Standort ab. Für Deutschland kann man sagen, dass Weidelgras die häufigste Pflanze auf Weiden ist, die von Rindern genutzt werden. Auf Schafsweiden finden sich häufiger krautige Pflanzen.

Die Artenvielfalt lässt sich in beiden Lebensräumen deutlich erhöhen, wenn neben den niedrigen Pflanzen auch Sträucher und Büsche vorkommen. Einzelne Bäume tragen ebenfalls dazu bei.

Die Insekten stellen den größten Teil des tierischen Lebens auf einer Wiese oder Weide dar. Bienen, Schmetterlinge, Grillen und Zikaden finden dort Schutz und Futter. Ihnen folgen die Insektenfresser wie Spinnen, Igel, Mäuse, Wiesel und Füchse. Auch wildlebende Katzen halten sich häufig auf Wiesen und Weiden auf. Sie ernähren sich von Insekten und kleinen Säugetieren wie Mäusen oder Kaninchen, welche auf Wiesen und Weiden ebenfalls ausreichend Nahrung finden.

In der Erde tummeln sich Würmer, die von Maulwürfen gefressen werden. Auch andere bodenbewohnende Insekten wie Springschwänze oder Ameisen finden sich dort reichlich. Daneben suchen verschiedene Vögel und Raubvögel dort nach Nahrung. Gibt es zusätzlich Nistmöglichkeiten in Form von Büschen oder Bäumen, dient ihnen die Wiese oder Weide nicht nur als Nahrungsquelle. In diesem Fall nutzen sie die Wiese als primären Lebensraum.

Einen geringeren Teil machen größere Säugetiere aus. Für Deutschland wären das Rehe oder Wildschweine. Sofern sich Wälder in der Nähe befinden, begeben sie sich ebenfalls auf Wiesen auf Nahrungssuche. In den skandinavischen Ländern können auch Elche zu den Besuchern einer Wiese gehören.

Wie immer ist auch das Leben auf Wiesen und Weiden ein Kreislauf, auch wenn der Mensch dort eingreift. Abgestorbenes, pflanzliches Material wird von Zersetzern wie Würmern, Käfer oder Bakterien verstoffwechselt. Sie setzen dabei Stoffe frei, die von den lebenden Pflanzen benötigt werden. Ähnlich sieht es aus, wenn ein Tier auf einer Wiese stirbt. Auch die tierische Biomasse wird vollständig genutzt, kommt den Aasfressern, den Destruenten und schließlich den Pflanzen zugute. Die so versorgten Pflanzen, bieten den Pflanzenfressern ein besseres Nahrungsangebot, was – innerhalb der Nahrungskette – auch den Beutegreifern bzw. Prädatoren nutzt.

Unterschiede in der Bedrohung von Wiesen und Weiden

Als Verbiss bezeichnet man es, wenn Tiere Pflanzenteile abbeißen. Sie können damit die Pflanze schädigen oder sogar absterben lassen. Auf Weiden sorgt Verbiss dafür, dass bestimmte Pflanzen zurückgedrängt werden, während andere sich ungehindert vermehren können.

Verbiss kann auf Weiden, die ständig von Nutztieren beweidet werden, ein ernstes Problem werden. Die Pflanzen haben keine Zeit, sich zu erholen. Gleichzeitig geht den Nutztieren ihre Nahrungsquelle verloren. Verbiss erkennt man auf Weiden an enorm kurzen Gräsern und Kahlstellen.
Das Mähen stellt gerade für einjährige Pflanzen eine Herausforderung dar. Sie erholen sich davon häufig nicht und kommen nicht dazu, Blüten oder Früchte auszubilden. Als Folge verschwinden sie von den Wiesen.

Aus diesem Grund findet man auf Wiesen nur Pflanzen, die sich schnell genug entwickeln. Sie müssen es schaffen, sich in den Wachstumsphasen zu vermehren. Dabei hilft ihnen, wenn sie nicht auf geschlechtliche Vermehrung angewiesen sind. Bei vielen Gräsern ist das der Fall. Zusätzlich hilfreich ist es, wenn eine Wiese nicht in einem Schlag abgemäht wird, sondern immer ein Teil stehen bleibt. Auf diese Weise ist den Pflanzen einfacher, sich zu vermehren, was auch den dort lebenden, wilden Tieren zugutekommt.

Zusammenfassung

  • Wiesen und Weiden sind meistens vom Menschen erschaffene, landwirtschaftlich genutzte Flächen.
  • Weiden dienen den Nutztieren direkt als Nahrungsquelle.
  • Wiesen werden abgemäht und ernähren die Nutztiere auf diese Weise in Form von Heu.
  • Natürliche Wiesen und Weiden gibt es heute kaum noch, da sie mit der Zeit der Verbuschung zum Opfer fallen würden.
  • Auf Weiden wachsende Pflanzen müssen der ständigen Beweidung und Trittbelastung durch die Nutztiere standhalten.
  • Auf Wiesen wachsen vermehrt Pflanzen, die sich schnell vermehren können, da das Mähen sie ansonsten daran hindern würde.
  • Welche Pflanzen genau in den Lebensräumen vorkommen, hängt vom Standort und der genauen Nutzung ab.
  • Wiesen sind meistens von mehr Tieren und Pflanzen bewohnt als Weiden.
  • Zu den auf Wiesen und Weiden lebenden Wildtieren gehören Insekten, Mäuse, Vögel sowie kleine Raubtiere und Raubvögel.
  • Eine Wiese, die nie ganz abgemäht wird, bietet den Tieren einen besseren Lebensraum.
  • Die Luft in den Lebensräumen wird von den Pflanzen gereinigt.
  • Landwirtschaftlich genutzte Wiesen und Weiden sind keiner akuten Bedrohung ausgesetzt.
  • Feuchtwiesen leiden unter Entwässerung.
  • Wiesen sind besonders für Bienen und andere bestäubende Insekten wichtig.
  • Artreiche Wiesen verhindern, dass dem Boden einseitig Nährstoffe entzogen werden und er unfruchtbar wird.
  • Stehen auf Wiesen und Weiden zusätzlich einzelne Büsche und Bäume, erhöht das Artenvielfalt enorm.
  • Das Leben auf Wiesen und Weiden ist ein Kreislauf, bei dem keine Nährstoffe ungenutzt verloren gehen.
  • Verbiss ist für Weiden ein Problem, da die Pflanzen unter dem ständigen Abgrasen leiden.
  • Mähen verhindert auf Wiesen, dass sich langsam wachsende Pflazen und einjährige Pflanzen dort vermehren können.

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