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Noahs Söhne & Enkel als Stammväter, Ahnherren der Menschheit


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Noah ist eine Figur aus der Bibel, dessen Geschichte im Buch Genesis beschrieben steht. In der Lutherbibel wird das Buch Genesis als 1. Buch Mose bezeichnet und beinhaltet die übersetzte Bibelerzählung. Noah überlebte zusammen mit seiner Familie eine gottgemachte Sintflut. Laut der Bibel war die Erde nach der Sintflut menschenleer. Und so wurden Noahs Söhne (Sem, Ham, Jafet) und deren Nachkommen zu den Stammvätern bzw. Ahnherren der Menschheit.

Noahs Söhne als Mitüberlebende der Sintflut

Noah gilt als zehnter Urvater nach der Vertreibung von Adam und Eva aus dem Paradies. Er entstammt einer Ahnenreihe, welche durch Set – dem jüngsten Sohn von Adam und Eva – begründet war.

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Noahs Abstammung von Adam und Eva


Laut dem Buch Genesis 5 Vers 28 & 29 war sein Vater Lamech bereits 182 Jahre alt, als er Noah zeugte. Lamech versprach, dass Noah die Menschheit von der schweren Arbeit aufatmen lassen würde, welche Gott den Menschen seit der Verbannung aus dem Paradies aufgetragen hatte. Im Alter von 500 Jahren zeugte Noah drei Söhne, welche Sem, Ham und Jafet hießen (Genesis 5-32).

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Laut Genesis 6 wurde Gott die Sündhaftigkeit der Menschheit aber leid und wollte die Menschen als seine Schöpfung wieder vernichten. Nur Noah und dessen Frau stellten sich als gottesfürchtig heraus und sollten Gottes Strafe entgehen.

Um die Menschheit auszulöschen, wollte Gott eine Sintflut entfachen und warnte Noah vor. Er trug ihm auf, einen Kasten (lateinisch: arca oder arche) zu bauen, damit er und seine Familie die Flut überleben würden. Außerdem sollte Noah nützliche Landtiere retten, welche ihm nach der Flut dienlich wären.

Von Gott erhielt Noah genaue Angaben zum Bau der Arche. So heißt es in Genesis 6-14 bis 6-16, dass die Arche aus Goferholz sein sollte, durch Pech verdichtet werden sollte und mehrere Stockwerke umfassen sollte. Weiterhin sollte ein seitlicher Eingang vorhanden sein.

In Genesis 6-19 heißt es weiter, dass jeweils zwei Individuen einer Tierart (Männchen und Weibchen) mit auf die Arche gehen sollten. Diese sollten ebenfalls überleben, um später die Welt nach der Flut besiedeln zu können.

Noah war 600 Jahre alt als die Sintflut hereinbrach (Genesis 7-6). Er ging mit seiner Frau, ihren Söhnen und deren Frauen auf die Arche. Zu ihm gesellten sich sämtliche Tierarten, jeweils ein Männchen und ein Weibchen.

Der Sintflut-Regen dauerte 40 Tage und Nächte. Laut Genesis 7 Vers 24 schwoll das Wasser aber weitere 150 Tage lang an. Dadurch überragte es bald alle Gebirge. Und somit fanden alle Geschöpfe, welche Gott einst erschaffen hatte, ihr Ende (siehe Hauptartikel: 7 Schöpfungstage).

Noah, seine Frau, ihre gemeinsamen Söhne und deren Frauen, sowie die geretteten Tiere überlebten aber die Sintflut. Nachdem die Katastrophe am 17. Tag des 7. Monats vorbei war, strandete die Arche mit ihren Insassen auf dem Berg Ararat im Osten Anatoliens (heutige Türkei). Geschrieben steht dies im Genesis 8 Vers 4.

Laut Bibel begann fortan die Neubesiedlung der Erde durch Menschen und Tiere. Im Buch Genesis 10 Vers 1 bis 32 steht geschrieben, dass Noahs Söhne zu den Stammvätern aller Völker des Altertums wurden. Und so entstand eine neue Menschheit, welche gottesfürchtig sein sollte.

Auf Noahs Sohn Sem gehen die Semiten zurück. Jene Semiten bewohnten den Nahen Osten, Zentralasien, die Arabische Halbinsel und das historische Mesopotamien.

Die Hamiten, also die Bevölkerung Nordafrikas, gehen auf Noahs zweitältesten Sohn Ham zurück. Die Menschen im heutigen Europa und im Schwarzmeerraum wurden als Jafetiten zusammengefasst, welche auf den jüngsten Sohn Noahs Jafet zurückgehen sollen.

Noahs ältester Sohn Sem als Urahne der Semiten

Die Semiten sind eine historische Bevölkerungsgruppe mit semitischer Sprache bzw. Sprachabstammung. Das Wort „Antisemitismus“ (deutsch: Judenhass) geht darauf zurück.

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Historische Karte vom Altertum mit Mesopotamien, Anatolien, Ägypten und der Arabischen Halbinsel


Die Semiten umfassten im Altertum diverse historische Völker in Vorderasien, welche durch Wanderungen über die Halbinsel Sinai sich nach Ägypten und Nordafrika ausbreiteten. Dazu zählten:

  • die Amharen in Äthiopien
  • die Tigray in Äthiopien
  • die Tigrinya in Eritrea
  • die Araber auf der Arabischen Halbinsel
  • die Hyksos, die ursprünglich aus Mesopotamien und Vorderasiens stammten und etwa 1648 v. Chr. in Ägypten einfielen. Sie eroberten das Land und stellten für 108 Jahre den ägyptischen Pharao (siehe Hauptartikel: Zweite Zwischenzeit Ägypten und Hyksosherrschaft)
  • die Minäer, welche im 6. Jahrhundert v. Chr. die Bevölkerung des Königreich Ma’in im heutigen Jemen stellten
  • die Sabäer, welche nach den Minäern im Jemen lebten
  • die Amoriter in Vorderasien am mittleren Euphrat, welche etwa 2240 v.Chr. erstmals als Nomadenvolk erwähnt wurden und sich etwa 1900 v.Chr. in Mesopotamien niederließen. Bekanntester Amurriter war König Hammurapi von Babylon. Von ihm stammt die älteste erhaltene Gesetzsammlung, welche als Codex Hammurapi bezeichnet wird. Das Gesetz: „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ geht auf die Amoriter zurück und wurde in der Bibel übernommen
  • die Ammoniter, welche zwischen 1030 und 110 v.Chr. östlich vom Jordan im heutigen Jordanien siedelten und das Staatsvolk des historischen Staates Ammon bildeten
  • die Akkadier, welche das Staatsvolk des Akkadischen Reiches in Mesopotamien waren (2400 bis 2300 v.Chr.)
  • die Babylonier in Mesopotamien, welche ab 1894/1830 v.Chr. sich von den Amoritern abspalteten und um die Stadt Babylon ein eigenes Reich gründeten, welches bis 539 v. Chr. bestand und schließlich durch den Perserkönig Kyros II. erobert wurde.
  • die Assyrer, welche im 18. Jahrhundert v.Chr. bis 609 v.Chr. in Mesopotamien ansässig waren – bevor sie 608 v.Chr. endgültig von den Babyloniern erobert wurden
  • die Aramäer, welche bedeutende Königreiche, wie Aram (heute Damaskus, Syrien) oder Arpad (heute Aleppo in Syrien) gründeten
  • die Hebräer, aus welchen die Israeliten und später die Juden hervorgingen
  • die Moabiter, welche östlich vom Toten Meer siedelten
  • die Nabatäer, welche als Nomadenstamm auf der Arabischen Halbinsel lebten. Von dort aus zogen sie etwa 550 v.Chr. ins Jordanland, gründeten ihre Hauptstadt Petra (deutsch: die Rote) und überdauerten bis 106 n.Chr. als sie dann zur römischen Provinz erklärt wurden
  • die Phönizier, welche während der Bronzezeit am östlichen Mittelmeerraum im heutigen Israel, Libanon und Syrien siedelten. Dort gründeten die Phönizier diverse Stadtstaaten wie Akko, Aruad, Byblos, Beirut, Sidon und Tyros – waren aber schutzlos gegenüber einem vereinigten Königreich Assyriens, Babyloniens oder Persiens. Die Siedler begannen nach Nordafrika auszuwandern und gründeten dort zwischen 825 und 814 v.Chr. das Königreich Karthago (heutiges Tunesien) – welches zur Seemacht im Mittelmeer aufstieg und 146 v.Chr. durch das Römische Reich erobert und zerstört wurde
  • die Samariter, welche genau wie die Juden aus dem vereinigten Volk Israel hervorgingen

Die semitischen Völker entstanden über Generationen hinweg. Sem selbst hatte 5 Söhne:

  • Elam
  • Assur
  • Arpachschad
  • Lud
  • Aram

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Elam als ältester Sohn des Sem und Stammvater der Elamer

Elam war Sem ältester Sohn und Urenkel Noahs. Auf ihn geht das Reich Elam zurück, welches im östlichen Mündungsgebiet des Tigris und des Persischen Golf liegt. Das Reich war somit ein Randgebiet zum historischen Entwicklungsraum Mesopotamien, deren Geschichte aber mit dem Zweistromland eng verknüpft ist.

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Physische Karte der heutigen Staaten, das Reich Elam (rot schaffriert) befand sich östlich von Mesopotamien am Persischen Golf


Die Geschichte Elams erstreckt sich zwischen 3000 und 640 v.Chr. Zwischen den Hochkulturen in Mesopotamien (Sumerer, Babylonier, Akkadier) kam es immer wieder zu Spannungen, welche sich auch auf die äußeren Nachbarn ausdehnten. So wurde Elam in den 2000 Jahren seiner Geschichte mehrfach überfallen und fiel ebenfalls häufig ins Zweistromland ein.

Assur als zweitältester Sohn des Sem und Stammvater der Assyrer

Noahs zweiter Enkel von Sem war Assur. Auf ihn geht die historische Stadt Assur im Norden des Iraks zurück. Diese liegt am Westufer des Tigris. Historische Funde gehen davon aus, dass die Siedlung etwa 2700 v.Chr. entstand, ursprünglich von den Sumerern und Akkadiern genutzt wurde, bevor diese circa 2000 v.Chr. von den Assyrern besetzt wurde.

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Lage des Kerngebietes vom damaligen Assyrien


Die Assyrer gründeten um die Stadt das Assyrische Reich, welches zwischen 1800 v.Chr. und 609 v.Chr. existierte, bevor die Babylonier einfielen und es eroberten. Im Jahr 608 v.Chr. fiel die letzte Festung Assyriens und ging an Babylonien. Doch während seiner Blütezeit (etwa 9 Jahrhundert v.Chr.) dehnten die Assyrer ihre Grenzen über ganz Mesopotamien bis in den Nahen Osten und Ägypten aus. Sie schufen so das erste Großreich des Altertums.

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Das Assyrische Reich zur Blütezeit

Arpachschad als drittältester Sohn des Sem und Stammvater der Chaldäer

Arpachschad ist laut Bibel der drittälteste Sohn des Sem und Stammvater der Chaldäer. Diese errichteten ein Reich im Süden von Mesopotamien, glichen sich in ihrer Sprache, Gebräuchen und Sitten immer mehr den Babyloniern an. Diese Assimilierung in Kultur und Sprache geschah bis 625 v.Chr. Für die Zeit danach können Historiker kaum noch Unterschiede ausmachen.

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Das babylonische Reich unter Hammurapi um 1800 v.Chr.

Während des Babylonischen Exils (597 – 539 v.Chr.), in welcher die jüdische Bevölkerung aus dem zerstörten Jerusalem nach Babylon abwanderte, wurden die Chaldäer als Sternenkundige im Reich Israel bekannt.

In der Weihnachtsgeschichte, welche die Geburt von Jesus von Nazareth beschreibt, werden die Heiligen Drei Könige auch als „Weisen des Morgenlandes“ bezeichnet. Man nimmt an, dass es sich dabei um Chaldäer handelte, welche dem Stern vom Bethlehem folgten und so zu Jesus geführt wurden.

Die Chaldäer kannten den Kalender, wussten den Sonnenstand zu deuten und konnten Jahreszeiten bestimmen. In späteren Zeiten wurden sie mit Sternendeutern und Wahrsagern gleichgesetzt.

Lud als vierter Sohn Sems und Ahnherr der Lyder

Lydien war eine historisches Gebiet am Bosporus in der heutigen Türkei. Die Lydische Zeit begann etwa 1200 v.Chr. und endete im 3. Jahrhundert v. Chr., nachdem die Perser einfielen. In diesem Gebiet lag wohlmöglich die historische Stadt Troja, wobei die Lage heute noch umstritten ist. Eine weitere wichtige Stadt dieser Region war Milet.

Lydien

Darstellung des historischen Gebietes Lydien am Bosporus (Meerenge zwischen Mittelmeer und Schwarzen Meer)


Der letzte Lyderkönig war Krösus, welcher für seinen sagenhaften Reichtum und seine Verschwendung bekannt war. Dieser wurde vom Perserkönig Kyros II. besiegt, wodurch das Reich unterging. Die umgangssprachliche Metapher „Bin ich Krösus?“ soll heute darauf hindeuten, dass man selbst nicht Unmengen an Geld hat, welches man verschwenden kann.

Aram als fünfter Sohn des Sem und Stammvater der Aramäer

Die Aramäer siedelten im östlichen Mittelmeerraum (Levante) bis nach Mesopotamien. Das Reich Aram entstand dort, wo heute die Stadt Damaskus (Syrien) liegt. Um diese Stadt als kulturelles Zentrum entstanden einige aramäische Stadtstaaten, wie Arpad (Aleppo) oder Hamath.

Aramäische Bevölkerungsgruppen leben heute in der Diaspora, besitzen demnach kein eigenes Land. Während des Ersten Weltkrieges begannen die Jungtürken im damaligen Osmanischen Reich einen Völkermord an den Armeniern (1915/16) und an den Aramäern bzw. syrischen Christen zu vollziehen, bei dem circa 750.000 Aramäer starben. Dieser historische Genozid wird im Syrischen als Sayfo bezeichnet. Heute lebende syrisch-aramäische Bevölkerungsgruppen werden als Suraye bezeichnet.

Abraham als entfernter Nachkomme des Sem gilt als Stammvater der drei Weltreligionen

Vater Abraham war ein Nachkomme der Arpachschad-Linie, also der Chaldäer. Zusammen mit seinem Sohn Isak (Ismael) und seinem Enkel Jakob gilt er als Erzvater der Israeliten, also aller heutigen Juden und Samariter.

Als abrahamitische Religionen werden das Judentum, Christentum und der Islam zusammengefasst, welche ihren Ursprung im Stammvater Abraham haben. Denn alle Juden sind, laut Bibel, immer entfernte Söhne und Töchter des Abrahams. Da das Christentum unmittelbar aus dem Judentum hervorging und Jesus Christus sämtliche Verheißungen des Abrahams erfüllte, wird auch hier die Zuordnung eindeutig.

Im Islam gilt Ibrahim (Abwandlung von Abraham) ebenfalls als Stammvater, welcher seinen Sohn Isak (hier Ismael) zwar nicht opferte, aber auf Gottes Geheiß hin an einem Ort zurücklässt, wo laut Koran einmal der heiligste Ort aller Muslime entstehen soll. Und so lässt Ibrahim seinen Sohn an einem Ort zurück, wo später Mekka entstehen soll. Ismael und Ibrahim gelten deshalb als Erbauer der Kaaba, dem zentralen Heiligtum aller Moslems.

Die Zuordnung der drei Weltreligionen zur abrahamischen Religionskategorie soll erkennbar machen, dass alle drei Religionen einen gemeinsamen Ursprung haben, sich mehr Gemeinsamkeiten finden lassen als Unterschiede und dass Konflikte stets überwindbar sein müssen.

Ham als Urahne der Hamiten

Die Hamitentheorie postuliert die Überlegenheit einer hamitischen Rasse in Afrika. Zu den Hamiten werden Nordafrikaner gezählt, deren Vorfahren auf Ham – dem zweitältesten Sohn des Noah – zurückgehen sollen. Dadurch ordnet ein falsches Bibelverständnis den Hamiten eine Führungsrolle gegenüber den Negroiden (Schwarzafrikanern) zu.

Die Hamitentheorie entstand im 19. Jahrhundert, war lange verbreitet und wurde sogar in den 60-er Jahren in den USA noch ausgelegt. Heute gilt diese als nicht mehr anerkannt und wird als Hamitischer Mythos entwertet. Die Hamiten werden eher als ein Zusammenschluss von hamitischen Sprachen verstanden, zu denen die Ägyptische Sprache, die Berbersprachen, die Tschadsprachen und Kuschitischen Sprachen gezählt werden.

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Söhne des Ham

Kusch als Sohn des Ham und Stammvater der Kuschiten

Die Kuschiten werden in altägyptischen Quellen erwähnt und werden dort als Bevölkerung der Region Nubiens bezeichnet. Das Reich von Kusch lag im Norden des Sudan, wo König Alara um 700 v.Chr. damit begann, Ägypten zu erobern. Aber erst seine Nachfolger konnten Ägypten erobern und halten.

Die 25. Dynastie im Alten Ägypten (746 -655 v.Chr.) wird als Nubische Dynastie oder Dynastie der Kuschiten bezeichnet, da in dieser Zeit sowohl Unter- als auch Oberägypten durch nubische Könige regiert wurden.

Psammetich I. vertrieb die nubischen Könige aus Ägypten und regierte zwischen 664 v.Chr. und 610 v.Chr. das gesamtägyptische Reich als Pharao. Dadurch, dass das Reich unter einem „echten“ Ägypter wieder vereint wurde, endete die Dritte Zwischenzeit und es begann die sogenannte Spätzeit. Während dieser Zeit verlor Theben an Bedeutung und die Stadt Sais wurde zur Hauptstadt des altägyptischen Reiches.

Aber in Ägypten kam es in den Folgejahren zu weiteren Einwanderungswellen über die Halbinsel Sinai, was einen kulturellen Austausch zur Folge hatte. Um 630 v.Chr. erlangte die Stadt Naukratis an Bedeutung, da diese eine Freihandelszone zwischen Griechenland und Ägypten einforderte, so dass jeglicher Handel zwischen beiden Reichen dort abgewickelt wurde. Der Einfluss Griechenlands auf Ägypten wuchs in den Folgenjahren immer weiter an.

Im Jahr 526 v.Chr. begannen die Perser nach Ägypten zu ziehen und bei der Schlacht von Pelusium (525 v.Chr.) unterlag das ägyptische Militär den Persern. Der Perserkönig Kambyses II. ließ sich zum Pharao ernennen und begründete die 27. Dynastie in Ägypten.

Nachdem die Perser ganz Ägypten erobert hatten, gab es Versuche das Reich nach Nubien auszudehnen. Laut dem Geschichtsschreiber Herodot gelang dies den Persern nicht. Die Stadt Napata im Norden Nubiens blieb Zentrum bis zum Ende des 5. Jahrhundert v.Chr.. Dort entstanden Nubische Pyramiden, in welcher die Könige beigesetzt wurden.

Später verlor Napata an Bedeutung und Meroe wurde zur Hauptstadt Nubiens. Die Meroitische Phase Nubiens dauerte bis über die Zeitenwende hinaus. Im Jahr 24/25 n.Chr. kam es zum Konflikt mit dem Römischen Reich. Unter Kaiser Augustus sollte Nubien erobert werden, was allerdings misslang. Jedoch wurde die alte Hauptstadt Napata fasst vollständig zerstört und geplündert.

Etwa 350 n.Chr. zerfiel das Meroitische Königreich Nubiens in drei Einzelreiche und wurde nie wieder vereint.

Mizraim als zweiter Sohn des Ham und Stammvater der Ägypter

Mizraim ist der hebräische Name für Ägypten. Laut Genesis 10-13 zeugte Ägypten die Luditer, die Anamiter, die Lehabiter, die Naftuhiter. Und laut Genesis 10-14 zeugte Ägypten auch die Patrositer und die Kasluhiter, von denen die Philister abstammen, ferner die Kaftoriter.

Kanaan als dritter Sohn des Ham und Stammvater der Kanaaniter

Kanaan, als dritter Sohn des Ham, wurde von seinem Großvater Noah verflucht. Denn dessen Vater Ham soll Noah betrunken und nackt entdeckt haben. Er erzählte seinen Brüdern Sem und Jafet davon, welche die Blöße des Vaters bedeckt haben sollen.

Als Noah später von dieser Peinlichkeit erfuhr, hat er nicht Ham verflucht – sondern dessen Sohn Kanaan. So heißt es in Genesis 9 Vers 25-27:

„Verflucht sei Kanaan. / Sklave der Sklaven sei er seinen Brüdern! Und weiter sagte er: Gepriesen sei der HERR, der Gott Sems, / Kanaan aber werde sein Sklave. Raum schaffe Gott für Jafet. / In Sems Zelten wohne er, / Kanaan aber werde sein Sklave.“

Noah verflucht Kanaan

Noah verflucht Kanaan – Bild aus der Sammlung der Heiligen Schrift, des Alten und Neuen Testaments, veröffentlicht 1885, Stuttgart-Deutschland. Zeichnungen von Gustave Dore.


Wieso Noah seinen Enkel anstelle seines Sohnes verfluchte, bleibt ungeklärt. Wichtig ist die Tatsache, dass sich die Kanaaniter den Semiten und Jafetiten als Sklaven unterordnen sollten.

Vertreibung der Kanaaniter durch die Israeliten

Der Fluch Noahs sollte wahr werden.

Die Kanaaniter waren die Einwohner des Landes Kanaan (Palästina), bevor die Israeliten im 13 Jahrhundert v.Chr. aus der ägyptischen Sklaverei flohen und das Land beanspruchten. In der Bibel wird der Auszug aus Ägypten im Buch Exodus beschrieben. Der Prophet Mose führt den Bund der Israeliten über die Halbinsel Sinai nach Palästina.

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Exodus von Ägypten nach Kanaan über die Halbinsel Sinai

Wichtig ist…
Das Volk Israel wurde erst durch die Sklaverei, die gemeinsame Flucht und die Verheißung auf ein gelobtes Land zur Gemeinschaft. Beschrieben ist dies in Buch Genesis und Exodus der Bibel.

Auf dem Berg Sinai erhielt Moses die Offenbarung von Gott und die Tora als erstes Buch der hebräischen Bibel (Tanach). Dort stehen die Anweisungen zur gottgewollten Landnahme. Dann sind Mose, Gott und 70 Israeliten-Führer einen Bund eingegangen, wonach sich das von „Gott auserwählte Volk“ dazu verpflichtet, seine Gebote und Gottestreue einzuhalten.

In der frühen Eisenzeit lebten die Israeliten und Kanaaniter zuerst friedlich nebeneinander. Die Israeliten besiedelten friedlich das neue Land und lebten über einige Jahrhunderte neben den Kanaanitern. Erst später kam es zu kriegerischen Auseinandersetzungen.

Die israelitische Landnahme des Landes Kanaan ist im Buch Genesis (1. Buch Mose), Exodus (2. Buch Mose) und Numeri (4. Buch Mose) angedeutet und beschrieben. Alle drei Bibelbücher sind Teil der Tora. Es wird an verschiedenen Bibel-Stellen und immer wieder betont, dass das auserwählte Land Kanaan ein Gottesgeschenk an die Israeliten und dass es Gotteswille ist, dass sie dieses an sich nehmen.

So steht bspw. in 2.Mose 6,8:

„Ich führe euch in das Land, das ich Abraham, Isaak und Jakob unter Eid versprochen habe. Ich übergebe es euch als Eigentum, ich, der HERR.“

Im Num 21 (4.Mose 21) steht:

„Als der Kanaanäer, der König von Arad, der im Negeb wohnte, hörte, dass Israel auf dem Weg von Atarim heranzog, griff er die Israeliten an und machte Gefangene. Da gelobte Israel dem HERRN: Wenn du mir dieses Volk in meine Hand gibst, dann vollziehe ich den Bann an ihren Städten. Der HERR hörte auf Israel und gab die Kanaaniter in seine Hand. Israel vollzog an ihnen und an ihren Städten den Bann. Daher nannte man den Ort Horma, Bannung.“

Die eroberten Ländereien wurden dann an die 12 Stämme Israels verteilt. Das Buch Josua beschreibt die Eroberung und Verteilung des Westjordanlandes.

„Josua nahm das ganze Land ein, genauso, wie es der HERR zu Mose gesagt hatte, und Josua gab es Israel als Erbbesitz entsprechend seiner Stammeseinteilung. Dann hatte das Land Ruhe vom Krieg.“ (Josua 11,23)

Die wirkliche Landnahme der Israeliten und deren Umstände sind ungesichert. So gehen einige Historiker davon aus, dass sich die Kultur der Israeliten durchsetzen und verbreiten konnte. Und spätere kriegerische Handlungen seien lediglich Aufstände gewesen, welche niedergeschlagen wurden. Andere Historiker nehmen an, dass eine kriegerische Eroberung des Landes Kanaan die Kanaaniter unterjochte und vertreiben ließ.

Put als vierter Sohn des Ham und Urahne der Libyer

Laut dem römischen Geschichtsschreiber Flavius Josephus ist Put mit Libyen gleichzusetzen. In altägyptischen Berichten der 22. Dynastie erscheint das Volk „pidw“ als die Bevölkerung vom „Land des Pitu“.

Jafet als jüngster Sohn Noahs und Urahne der Jafetiten

Die Japhetitentheorie ist eine Sprachtheorie, welche beschreibt – dass die Nachkommen des Jafets sich in Europa, Kleinasien und Kaukasus ausbreiteten und so die indogermanische Sprache verbreiteten. So wurde die Dominanz der indogermanischen Sprache und der europäischen Kultur angeführt, wodurch die Europäer dazu legitimiert wurden, andere Völker anzuführen.

Entwickelt wurde diese Theorie in der ehemaligen Sowjetunion, um Herrschaftsansprüche und Hegemonie zu untermauern. In einem 1950 veröffentlichten Zeitungsartikel der Prawda lehnte Joseph Stalin die Japhetitentheorie als unmarxistisch ab, wodurch diese Theorie nicht weiter vertrieben wurde.

Laut Genesis 9 Vers 19 sind die Söhne (Völker, Nachkommen) des Jafets:

„Die Söhne Jafets sind Gomer, Magog, Madai, Jawan, Tubal, Meschech und Tiras.“

Und deren Söhne sind laut Vers 20:

„Die Söhne Gomers sind Aschkenas, Rifat und Togarma. Die Söhne Jawans sind Elischa, Tarschisch, die Kittäer und die Rodaniter. Von ihnen trennten sich die Inseln der Völker in ihren verschiedenen Ländern, jedes nach seiner Sprache, gemäß ihren Sippenverbänden, innerhalb ihrer Völker.“

Literatur

  • Bernhard Kirchmeier (Autor), Der Noachbund, ISBN: 3640483014*

Über den Autor

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