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Psychologie


Die wissenschaftliche Psychologie ist eine empirische Wissenschaft. Das bedeutet, dass innerhalb der wissenschaftlichen Forschung Daten gesammelt und aufbereitet werden. Dies dient dem Ziel, dass menschliche Verhalten, Erleben und Handeln zu beschreiben und erklärbar zu machen. Um dies zu erreichen, müssen innere und äußere Ursachen gefunden und in Beziehung gesetzt werden. Diese bieten dann eine Erklärungsursache für das menschliche Verhalten, Erleben und Handeln.

Was ist Psychologie

Die Psychologie oder deutsch Seelenkunde (altgriechisch: psȳchḗ = Seele, logos = Lehre) ist eine Wissenschaft, welche das menschliche Verhalten ergründet und zu erklären versucht. Die Grundlage jeder psychologischen Forschung ist die Beobachtung. Denn nur durch Beobachten kann ein Verhalten festgestellt werden.

Um das Verhalten auf eine wissenschaftliche Grundlage zu stellen, werden Befragungen oder Experimente mit einer Auswahl an Personen durchgeführt. Durch die Experimente oder Befragungen ist es für die Forscher möglich, das beobachtete Verhalten quantitativ (zahlenmäßig) festzustellen, um daraus eine Regelmäßigkeit abzuleiten. Erst durch die Erhebung von Daten wird Psychologie zur Wissenschaft.

Womit beschäftigt sich die Psychologie

Siehe Hauptartikel: Womit beschäftigt sich die Psychologie: Gegenstand der Psychologie

Psychologie versucht menschliches Verhalten zu beobachten und zu analysieren. Da das Verhalten eines Menschen maßgeblich zum Erleben und Handeln beiträgt, versucht die Psychologie alle drei Aspekte zu analysieren und deren Zusammenhang zu erkennen.
Durch die Analyse von Erleben, Verhalten und Handeln können Gründe oder Ursachen für das Individual- oder Gruppenverhalten festgestellt werden. Weiterhin kann ein menschliches Verhalten vorausgesagt oder prognostiziert werden. (Siehe auch Hauptartikel: Zusammenhang zwischen Erleben, Handeln und Verhalten)

Wozu gehört die Psychologie

Die Psychologie ist eine empirische Wissenschaft, welche sich auf Daten, Statistiken und deren Auswertung stützt. Ohne Datenmaterial, welches aus Experimenten, Beobachtungen oder Befragungen gewonnen werden kann, findet keine psychologische Forschung statt.

Da sich menschliches Verhalten neurologisch, also biochemisch bzw. biologisch erklären lässt, benötigt die Psychologie diverse Erkenntnisse aus den Lebenswissenschaften, wie der Biologie, der Neurowissenschaft oder Chemie. Allerdings ist die Psychologie keine Naturwissenschaft, da alle Naturwissenschaften jeglichen Erkenntnisgewinn aus Experimenten aus der Natur ableiten. So kann man menschliches Verhalten durch Störungen oder Verletzungen im Gehirn herleiten, aber nicht jede Verhaltensform darauf zurückführen.

Die Psychologie stützt sich demnach auch auf gedankliche Konstrukte und Modelle, um das gewonnene Datenmaterial daran auszurichten. Solche Konstrukte sind bspw. die Psyche, die Seele, Emotionen oder Gefühle – welche naturwissenschaftlich nicht erfasst werden können. Somit bedient sich die Psychologie auch an den Geisteswissenschaften, um menschliches Verhalten, Handeln und Erleben als Modell zu erklären.

Da menschliches Verhalten, Handeln und Erleben auch von anderen Menschen beeinflusst wird, muss die Psychologie auch auf Erkenntnisse aus den Sozialwissenschaften zurückgreifen.

Der Mensch ist sozusagen ein Herdentier und das Individuum nimmt innerhalb einer sozialen Gruppe eine gewisse Rolle ein. So ordnet man sich in einer Gruppe unter und in einer anderen Gruppe erhebt man sich über die Gruppenmitglieder. Je nach Gruppe bezieht das Individuum eine gewisse soziale Rolle – bspw. die Elternrolle, die Freunde-Rolle oder die Rolle des Arbeitnehmers. In jeder Rolle ändert sich das Verhalten, Erleben und Handeln – was die Psychologie ebenfalls berücksichtigen muss.

Psychologie ist demnach eine interdisziplinäre Wissenschaft, welche zwischen den Geisteswissenschaften, Naturwissenschaften und Sozialwissenschaften ansetzt und fungiert.

Wozu braucht man Psychologie

Siehe auch Hauptartikel: 4 Ziele der Psychologie

Psychologie wird benötigt, um menschliches Verhalten, Erleben und Handeln erahnen, analysieren und voraussagen zu können. Demnach hat die Psychologie vier Ziele:

  • Beschreiben von menschlichen Verhaltensweisen
  • Erklären des menschlichen Verhaltens
  • Prognostizierung eines menschliches Verhaltens
  • Einwirkung auf menschliches Verhalten

Welche Fachdisziplinen, Arten oder Formen von Psychologie gibt es

Siehe Hauptartikel: Disziplinen der Psychologie und deren Anwendungsgebiete

Man unterscheidet grob zwischen:

  • Grundlagenpsychologie
  • Anwendungspsychologie
  • und Methodenpsychologie

Weiterhin kann zwischen Angewandter Psychologie (Praxisnähe) und Theoretischer Psychologie (Modelle) unterschieden werden.

Grundlagenfächer

Zu den Grundlagenfächern gehören:

Anwendungsfächer

Zu den Anwendungsfächern gehören:

  • Klinische Psychologie
  • Organisationspsychologie
  • Wirtschaftspsychologie
  • Arbeitspsychologie
  • Sportpsychologie
  • Umweltpsychologie
  • Pädagogische Psychologie
  • politische Psychologie
  • und weitere

Methodenfächer

Siehe Abschnitt: Methoden der Psychologie

Zu den Methodenfächern gehören:

  • naturwissenschaftliche Untersuchungen
  • quantitative und qualitative Methoden zur Datenerhebung
  • Statistik
  • Wissenschaftstheorie, um Hypothesen aufzustellen, zu hinterfragen und in eine Theorie zu überführen

Was ist der Unterschied zwischen Psychologie und angewandter Psychologie

Die Angewandte Psychologie ist ein Teilgebiet der Psychologie. Innerhalb der Angewandten Psychologie (z.B. Sportpsychologie) werden die Erkenntnisse der Allgemeinen Psychologie, der Entwicklungspsychologie, der Sozialpsychologie oder Biologischen Psychologie genutzt, um diese anzuwenden.

Neben der Sportpsychologie existieren weitere Betätigungsfelder, wie bspw. die Arbeitspsychologie oder die Wirtschaftspsychologie – wo die theoretischen Erkenntnisse in eine praktische Umsetzung überführt werden. So kann bspw. die Arbeitsmotivation eines Mitarbeiters erhöht werden, indem man die Grundlagenfächer heranzieht.

  • Motivationsmodelle (Allgemeine Psychologie),
  • durch Sport und der damit verbundenen Verbesserung der neuronalen Aktivität (Biologische Psychologie),
  • durch ein neues Arbeitsumfeld mit anderen Mitarbeitern (Sozialpsychologie)
  • durch eine neue Tätigkeit, welche besser zur Persönlichkeit passt (Persönlichkeitspsychologie)

Alle jene Erkenntnisse zur Analyse und Steigerung der Arbeitsmotivation stammen aus den Grundlagenfächern, können aber in der Angewandten Psychologie eingesetzt bzw. umgesetzt werden.

Was ist der Unterschied zwischen Psychologie und Psychotherapie

Psychotherapie (altgriechisch: therapeia =Behandlung) ist die Behandlung und Pflege der Psyche. Anders als bei der Psychologie wird in der Psychotherapie das menschliches Verhalten, Erleben und Handeln nicht durch Sammeln von Datenmaterial analysiert, sondern Kenntnisse aus der Psychologie werden angewandt, um psychische Störungen und Leiden zu behandeln. Die Psychotherapie ist demnach eine Behandlungsmethoden für psychische Störungen, Leid oder dient der Bewältigung von Trauer oder Traumata.

Kurzum…
Ein Psychotherapeut erforscht und behandelt psychisches Leiden. Ein Psychologe untersucht lediglich menschliches Verhalten, Handeln und Erleben – welches meistens völlig frei von Leiden ist.

Was ist der Unterschied zwischen Psychologie und Psychiatrie

Die Psychiatrie (auch als Seelenheilkunde bezeichnet) ist eine medizinische Fachdisziplin, um psychisches Leid zu behandeln, vorzubeugen oder festzustellen.

Die oben beschriebene Psychotherapie ist ein Ansatz der Psychiatrie, um psychisches Leid zu heilen. Dabei wird die Psyche des Leidenden durch Befragungen, Traumdeutung, Hypnose oder anderen Methoden untersucht, um das Problem festzustellen. Dann findet eine Verhaltenstherapie statt, bei welcher der Leidende lernt, das Problem zu lösen oder in etwas Positives umzukehren.

Die Psychotherapie ist allerdings nur ein Ansatz der Psychiatrie, um psychisches Leid zu lösen. Daneben existieren auch andere Verfahren, wie der Einsatz von Medikamenten (Psychopharmaka) oder die Zwangseinweisung.

Kurzum…
Ein Psychiater löst psychische Leiden durch Therapie oder durch Medikamente. Ein Psychologie löst keine psychischen Leiden, sondern untersucht menschliches Verhalten.

Was ist der Unterschied zwischen Psychologie und Alltagspsychologie

Siehe Hauptartikel: Alltagspsychologie und wissenschaftliche Psychologie im Vergleich

Alltagspsychologie ist keine Wissenschaft, da keine empirischen Daten über menschliches Verhalten, Handeln oder Erleben erhoben werden. Stattdessen versucht die Alltagspsychologie psychische Phänomene mit „gesunden Menschenverstand“ zu erklären, was zu Deutungsfehlern führt. Dies führt zu Vorurteilen und Ähnlichen, was eine Erkenntnis zunehmend erschwert.

Was sind die Grundlagen der wissenschaftlichen Psychologie

Welche verschiedenen Richtungen (Erklärungsansätze) gibt es in der Psychologie

Welche Methoden nutzt die psychologische Forschung

Wie funktioniert wissenschaftliches Arbeiten in der Psychologie im Studium und Beruf

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Literatur

  • Axel Hillig (Autor), (Duden) Schülerduden, Die Psychologie: Ein Lexikon zum Grundwissen der Psychologie, ISBN: 3411052538*
  • Richard J. Gerrig (Autor), Psychologie mit E-Learning „MyLab | Psychologie“: Mit eLearing #besser lernen (Pearson Studium – Psychologie), ISBN: 9783868943238*
  • Steve Parker (Autor), Andrew Szudek (Autor), Merrin Lazyan (Autor), Marcus Weeks (Autor), Nancy Sachar Sidhu (Autor), Victoria Uwannah (Autor), Annerose Sieck (Übersetzer), SIMPLY. Psychologie: Wissen auf den Punkt gebracht. Visuelles Nachschlagewerk zu 120 zentralen Themen der Psychologie, ISBN: 3831046042*

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