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14 Dinge, was man gegen Waldsterben tun kann, um es zu verhindern


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Aufforstung ist eine Möglichkeit, um gegen das Waldsterben vorzugehen


Das Waldsterben lässt sich aufhalten, indem der Natur gewisse Ressourcen zurückgeben werden. Gleichzeitig müssen die Ressourcen, welche die Menschheit dem Wald entnimmt, derart zurückgefahren werden, dass die natürliche Reproduktionsrate die Sterberate des Waldes dauerhaft übersteigt.

Warum sollte man Waldsterben verhindern

Wälder erfüllen für uns Menschen sehr viele Aufgaben: Sie sehen wunderschön aus, beheimaten beeindruckende Fauna (also Tierwelt) und Flora (also Pflanzenwelt) und reduzieren auch nachweislich Stress, wenn wir achtsam durch die Baumlandschaft spazieren.

Doch so ganz nebenbei sind sie auch die wahren Retter unseres Klimas: Nadel- wie auch Laubbäume filtern CO2 (Kohlendioxid) aus der Luft und wandeln es dann in Sauerstoff um, geben also somit gefilterte und atembare Luft in den Kreislauf zurück. Wir bekommen also die Luft, die wir brauchen vom Baum, während das schädliche CO2 in den Bäumen gebunden wird, das sonst zur globalen Erderwärmung beiträgt.

Warum sterben Wälder

Es gibt viele Gründe für das Waldsterben und im Laufe der Jahrzehnte haben sich diese Gründe auch immer wieder geändert bzw. verschärft. Aktuell führen vor allem diese Probleme zum Waldsterben:

  • Ackerbau und Landwirtschaft: Wälder auf der ganzen Welt werden in riesigen Flächen gerodet, um Platz für Nutzpflanzen zu schaffen. Dies sind vor allem Soja für die Lebensmittelindustrie, Palmen für Palmöl in der Kosmetikindustrie, Schokoladenherstellung und Getreide. Aber die Waldflächen werden auch gerodet, um Platz und Nahrung für Vieh bzw. Nutztiere zu haben.
  • Die Ausbreitung von Städten, Ballungsräumen und Industrie: Der Bau von Gebäuden und Nutzflächen erfordert sehr viel Platz. Vor allem Städte sind oftmals natürlich von Waldgebieten begrenzt, die gerodet werden, um Platz für Bauprojekte zu schaffen.
  • Industrie und Produktion: Papier und Karton werden aus Holz gewonnen und gelten als umweltfreundliche Alternative zu Plastik und Co., da sie in der Theorie nachwachsen. Und Holz als Baumittel ist so beliebt wie eh und je. Leider übersteigt die Nachfrage das Angebot, weswegen weltweit mehr Wälder für die Produktion geopfert werden, als wieder nachwachsen können. Plastik war ursprünglich erfunden worden, um Holz zu sparen und somit das Waldsterben zu beenden. Heute wird wieder Holz anstelle von Plastik verwendet, da das Plastik nicht abbaubar ist und die Umwelt verschmutzt.
  • Die Klimakrise: Die Veränderung unseres Klimas führt zu mehr Wetterextremen, die sich „tödlich“ auf die Wälder auswirken können. Ein immer heißeres Klima führt zu mehr Waldbränden, während vermehrte Überflutungen und Stürme zur Entwurzelung der Bäume beitragen.
  • Falsches und fehlendes Waldmanagement: Es mangelt in vielen Wäldern an Forstarbeitern, die sich der nachhaltigen Pflege der Wälder verschreiben. Gleichzeitig werden aus Profitgründen waldschädigende Entscheidungen getroffen, die die Existenz des Waldes weiter bedrohen – wie zum Beispiel die stark verbreitete Unart der Monokultur: Ein Wald wird seiner natürlichen Vielfalt beraubt und nur mit einer Baumart besiedelt (zum Beispiel, weil diese stärker, schneller oder größer wächst), und verliert damit die Vorteile eines Mischwaldes (gemischte Waldarten sind weniger anfällig für Schädlinge, Trockenheit und Unterversorgung).

Wie lässt sich Waldsterben verhindern

Um Waldsterben zu verhindern, muss man lediglich die Ursachen, welche zum Waldsterben führen abstellen. Hört sich wahrscheinlich einfach an, oder? Doch jeder Wald verfügt über Ressourcen, um sich zu regenerieren. Übersteigt die Regenerationsrate die Sterberate an Bäumen für einen bestimmten Zeitraum, kommt der Wald auf natürliche Weise zurück. Jedoch ist es derzeit so, dass die Sterberate die Regenerationsrate bei weitem übersteigt, weshalb das Waldsterben zunimmt und da dem Wald die Ressourcen für die Regeneration fehlen, nimmt die Geschwindigkeit des Waldsterbens auch weiter zu.

Um das Waldsterben zu verhindern, müssen einige Konzepte, die unsere Lebensart betreffen, überdacht und verändert werden. Neben dem Wald sterben auch die Ozeane, das Artensterben nimmt zu und auch der Klimawandel schreitet voran. Das Waldsterben ist demnach nur ein Symptom einer stark überlasteten Natur. Und wird das Waldsterben weiter voranschreiten, wird sich die Klimakrise schneller entwickeln, das Artensterben wird rasanter vollzogen werden und die Ozeane, welche circa 70 % des Kohlendioxids speichern, werden früher kippen als erwartet. Und dann vollziehen sich das Waldsterben, das Artensterben und alle anderen Naturkatastrophen viel rasanter.

Es reicht demnach nicht aus, das Waldsterben zu verhindern und dabei alle anderen Krankheitssymptome außer Acht zu lassen. Alles hängt zusammen. Die Natur kann nicht isoliert gerettet werden. Stattdessen benötigt die Menschheit ein Umdenken, wie sie mit Ressourcen umgeht.

Von der Ökonomie zur Ökologie

Ökonomie (Wirtschaft) und Ökologie verbindet die Vorsilbe „Öko“, welche aus dem Altgriechischen stammt und Haushalt bedeutet. In beiden Fachbereichen geht es um Haushalten, also um die Verteilung und die Nachhaltigkeit von knappen Ressourcen. Ohne die Umwelt könnte die Wirtschaft keine Rohstoffe gewinnen, daraus keine Produkte fertigen und somit keine Waren produzieren, welche sich verteilen lassen. Das bedeutet schlichtweg, ohne Natur keine Wirtschaft.

Jedes Ökosystem dieser Welt, sei es ein Wald oder ein Ozean, funktioniert ohne Wirtschaft und auch ohne Menschen. Ein Fluss ist bereits geflossen, als noch keine Menschen auf der Erde waren. Und der Fluss wird auch dann noch fließen, wenn die Menschheit ausgestorben ist. Man kann es ganz einfach auf den Punkt bringen: Die Natur braucht uns nicht. Der Mensch ist ein unnützes Geschöpf im Spiel des Lebens und im Kreislauf der Natur. Die Menschheit wiederum benötigt die Natur, um zu überleben, um aus ihr Nahrung zu gewinnen, um die Luft zu atmen, welche Pflanzen produzieren.

Politik und Gesellschaft müssten demnach die Ökologie vor die Ökonomie stellen. Das bedeutet, dass eine Autobahn nicht gebaut werden würde, wenn ein Waldgebiet dafür gerodet werden müsste. Dies bedeutet allerdings auch, dass es keine Zehn-Euro T-Shirts mehr geben könnte, da diese nicht nachhaltig produziert worden sind. Weiterhin bedeutet dies auch, dass Strom, Energie, Flugreisen, Lebensmittel sehr viel teurer werden müssten, um die Kosten für eine nachhaltigen Wiederaufbau zu finanzieren.

Das Leben jedes einzelnen Bürgers würde sich schlagartig in allen Bereichen verteuern, um die Kosten für den Wiederaufbau der Wälder, die Entmüllung der Ozeane, das Eindämmen des Artensterbens zu finanzieren. Zu diesen Schritten ist die Menschheit wohl kaum bereit, was daran liegt, dass wir auf Vorteile konditioniert worden sind. Und dieses Vorteilsdenken lässt uns mit dem Zeigefinger auf andere Nationen zeigen, welche mehr zum Waldsterben und zur Klimakrise beitragen, als wir.

Von der Vorteilgesellschaft zur Nachhaltigkeitsgesellschaft

Jedoch hat die Menschheit keineswegs begriffen, dass Ökonomie ohne Ökologie nicht funktioniert. Das Bewusstsein dafür fehlt schlichtweg oder wird erst langsam geweckt. Denn jedes Mitglieder dieser Menschheit ist darauf konditioniert worden, den eigenen Vorteil in einer Sache zu suchen. Und diese Vorteilhaftigkeit wird gelebt. Bevor wir etwas kaufen, lesen wir Kundenrezessionen, wir schauen auf Vergleichsseiten, vergleichen Angebote und suchen uns das vorteilhafteste aus. Die Menschheit ist eine reine Vorteilsgesellschaft. Und bringt eine Sache oder ein Ziel einen Vorteil ein, wird dem nachgegangen, ansonsten nicht.

Schon in unserer Kindheit werden wir dazu erzogen, nicht der Dumme zu sein, welcher einen Nachteil aus irgendeiner Angelegenheit zieht. Dies wird während der Erziehung gelehrt. Und zwar sobald das Kind irgendwo etwas Überteuertes kauft, was es woanders auch günstiger geben könnte, wird es durch die Eltern mit Belehrungen oder Ähnliches bestraft.

Immer den eigenen Vorteil zu sehen, ist somit bereits in der Kindheit angelegt worden. Und deshalb sparen wir unser Geld, kaufen Billigprodukte im Angebot, wollen keine Versandgebühren zahlen und machen bestimmte Dinge nur, wenn es sich lohnt. Und selbst im Ehrenamt oder Ähnliches zu arbeiten, lohnt sich erst, wenn wir Anerkennung für diese Tätigkeiten bekommen. Im Zuge der Leistungsgesellschaft, welche eigentlich eine Vorteilsgesellschaft darstellt, wurden Begriffe wie Effizienz, Produktivität und Effektivität eingeführt, um den eigenen Vorteil zu messen und zu bewerten.

Nun kommt noch etwas ganz Blödes hinzu. Denn die Tatsache, dass jemand aus der selben Sache einen größeren Vorteil zieht als man selbst, ist ein Nachteil. Und zwar ein erheblicher. Wieso? Bekommen zwei Menschen eine Lohnerhöhung, wird derjenige mit der niedrigen Erhöhung dies als absoluten Nachteil ansehen. Dabei spielt es keine Rolle, dass beide mehr Lohn bekommen haben und somit beide eigentlich einen Vorteil haben müssten. Das Übertreffen des Anderen reicht aus, dass man selbst lieber auf die Lohnerhöhung verzichtet hätte. Hier kommt ein Gerechtigkeitsgedanke hinzu, welcher ebenfalls total abtrünnig ist. Auch dieser zielt eigentlich immer auf den Vergleich mit anderen ab, welche scheinbar übervorteilt worden sind.

Im Falle der Rettung der Natur müsste demnach die ganze Welt das Gleiche tun. Denn sobald Menschen in Mitteleuropa erkennen, dass alles teurer wird und in Asien sich der Wohlstand mehrt, würde das Gerechtigkeitsempfinden und das eigene Vorteilsbedürfnis einsetzen, wodurch dieser gesellschaftliche Wandel nicht lange getragen werden würde. Es würde zu Demonstrationen, vielleicht zu Revolten oder Ähnlichem kommen.

Deshalb müsste der Vorteil einer nachhaltigen Natur so ausgearbeitet werden, dass jeder Bürger einer Nation diese Einstellung mitträgt. Oder die Menschheit müsste dazu erzogen werden, den Vorteil aus einer Sache nicht zwingend zu suchen, sondern zu einer ganzheitlichen Perspektive übergehen. Letzteres erweist sich als schwierig, da das menschliche Vorteilsbestreben auch dazu führt, dass Innovationen entstehen können.

Wegwerfgesellschaft überwinden

Früher war der Fernseher kaputt und ein Handwerker kam vorbei, um diesen zu reparieren. Im Zuge der Globalisierung wurde das Abschürfen von Rohstoffen in Ländern der Dritten Welt extrem günstig. Denn die Bevölkerung arbeitet dort für sehr viel weniger Geld als in Mitteleuropa. Deshalb werden in diesen Ländern auch Rohstoffe gewonnen, in Schwellenländern zu Waren kombiniert und Industrieländern nur noch vermarktet.

Deutschland ist vom Produktionssektor der 50-er und 60-er Jahre zu einem Dienstleistungssektor geworden. Die Rohstoffe werden demnach in anderen Ländern abgebaut. Durch die geringen Lohnkosten vor Ort kann man so die Rohstoffe sehr günstig importieren und in Schwellenländern weiterverarbeiten lassen. Als Fertigprodukt oder Halbfertigprodukt gelangen sie dann in die Industrienationen und können aufgrund der geringen Kosten sehr günstig angeboten werden.

Diese Kosteneffizienz hat dafür gesorgt, dass es Dinge fast für umsonst gibt. So werden Strom, Holzprodukte, Lebensmittel, Textilien, Halbleitererzeugnisse zu Billigpreisen importiert. Und diese geringen Kosten führen dazu, dass es zu einem Werteverfall kommt. Nichts hat einen Wert, wodurch Dinge die kaputt gehen, weggeworfen werden – anstatt sie zu reparieren.

Ein Holzschrank, welcher kaputt ist – kann kostengünstig beim nächsten Discounter nachbestellt werden. Die Umweltschäden und nachhaltige Wiederherstellung der Umwelt sind im Holzpreis nicht inkludiert, weshalb dem Konsumenten die Kaufentscheidungen sehr einfach gemacht werden. Altstoffhandlungen, in denen Holzschränke einem Wirtschaftskreislauf, zurückgeführt werden – könnten dies Problem beheben. Allerdings müssten zuvor Rohstoffe, wie Holz oder Metalle mit einem Mindestpreis versehen werden, wodurch der Werteverfall unterdrückt wird. Das selbe gilt bei Fleisch, Textilien und anderen Produkten, welche in großen Mengen weggeschmissen werden.

Lebensraumrettung vor Klimarettung

Die Folgen des Klimawandels werden anschaulich dargestellt, von Modellierern werden Modelle entworfen, wie stark die Temperatur auf unserem Planeten demnächst ansteigen soll. Klimaschützer demonstrieren und behaupten, dass sie die letzte Generation sein werde, welche das Klima retten kann. Im Klimaabkommen werden Gradmarken zur Erderwärmung ausgeben, welche nicht überschritten werden dürfen. Wozu?

Selbst wenn wir die Erderwärmung minimieren, wird die Menschheit im Vorfeld – jedes Wirbeltier dieser Welt an den Rand der Ausrottung gedrängt haben. Durch Wohnungsbau, durch Landwirtschaft und Tourismus verschwinden Lebensräume für diese Tiere, welche auch durch ein besseres Klima nicht zurückkommen. Die Anzahl an bedrohten Tierarten wird weiter zunehmen. Menschen werden Naturparks errichten, um die letzten Tiere dieser Art vor dem Aussterben zu bewahren.

Letztlich braucht man mehr als eine Klimarettung, um die Natur vor dem Kollaps zu bewahren. Und dafür wurden keine Ziele vereinbart, welche allerdings zwingend notwendig sind, um auch Lösungen überhaupt suchen zu können. Stattdessen beschränkt sich das politische und gesellschaftliche Interesse lediglich auf die bevorstehende Klimakatastrophe, erklärt bestimmte Energieformen als nachhaltig, ohne die Konsequenzen für den Lebensraum der meisten Tierarten zu betrachten.

Was kann man aktiv gegen das Waldsterben tun?

Hier sind einige Empfehlungen, welchen Beitrag du leisten kannst, um die Wälder zu retten.

Wälder pflegen und schützen

Die Pflege eines Waldes ist ein wichtiger Bestandteil, um Wälder vital und funktional zu halten. Eine zu dichte Bepflanzung von Waldflächen (zum Beispiel um den Holzgewinn zu maximieren) führt beispielsweise zu einem Qualitätsverlust, weil die Baumbestände um Ressourcen kämpfen und damit oftmals auch die „guten“ Bäume unterversorgt werden, sich nicht ausreichend verwurzeln können oder die Sonnenlichtausbeute durch das Gedränge zu gering ausfällt.

Laub- und Mischwälder ausweiten

Die ursprünglichen Waldtypen im Flachland Mitteleuropas sind Laubwälder. Mit zunehmenden Erkenntnisgewinn in der Forstwirtschaft stellte man fest, dass Nadelbäume schneller wachsen. Somit kann man diese Bäume schneller verarbeiten, was ein Gewinn in der Industrie darstellt. Denn Nadelbäume kommen ursprünglich in Nordeuropa vor, sind auch im Winter grün und betreiben somit auch bei Kälte einen Stoffwechsel, welcher ihnen ermöglicht, Energie ins Wachstum zu investieren.

Somit begann man damit, die Laubwälder durch Nadelbäume aufzuforsten. Der Mischwald entstand in Mitteleuropa und wurde aus wirtschaftlichen Gründen zunehmend zum Nadelwald umgebaut. Man pflanzte in Nadelwäldern sogenannte Monokulturen (zb. reine Kiefernwälder), bei denen man wusste, dass deren Holzgewinn besonders effizient ist.

Doch Laub- und Mischwälder sind wesentlich robuster als Monokulturen, da sich diverse Baumarten gegenseitig begünstigen und somit bestärken. Monokulturen sind außerdem um ein Vielfaches anfälliger für Schädlinge, wie man am Beispiel des Borkenkäfers sehen kann: In Waldgebieten, die Monokulturen fördern (z.B. in Fichtenwäldern), rottet der Borkenkäfer große Mengen des Fichtenbestandes aus. Die Pflege eines diversen Mischwaldes kann solche Probleme eindämmen, da die Schädlinge nicht mehr ein Maximum ihrer bevorzugten Nistplätze (also Fichten) vorfinden, sondern stattdessen für sie uninteressante Spezies wie Laubbäume oder andere Nadelbäume vorherrschen.

Förster und Försterinnen stärken

Leider wird immer weniger in die aktive Pflege eines Waldes durch geschultes Forstpersonal investiert. Stattdessen sollten die Investitionen wieder in diesen Bereich fließen, denn Förster pflanzen Bäume, ernten das Holz fachgerecht und kümmern sich intensiv um die Pflege des Waldes, des Gewässers und der Wiesen rund um den Wald. Sie sorgen also dafür, dass der Wald vital und gesund ist, setzen aber gleichzeitig regelmäßige und saisonale Maßnahmen, um den gesunden Fortbestand des Waldes für die nächsten Jahre zu gewährleisten. Außerdem sehen sie es als ihre Pflichtaufgabe, dem Wald nicht mehr Holz wegzunehmen, als dieser nachhaltig in derselben Zeit nachproduzieren kann.

Waldgebiete nicht als Bau- und Industrieland umwidmen

Der Mensch benötigt für seine Ausbreitung immer mehr Platz und ersetzt dabei gerne Wald- und Wiesengebiete durch Baulandschaft. Diese Investition macht sich jedoch nicht immer bezahlt, da im Nachhinein in Katastropheneinsätze, Hochwasserschutz oder Beschattung und Kühlung investiert werden muss.

Daher sollte die geplante Versiegelung von Grünflächen im Zuge von Bauprojekten ein klares Warnsignal sein, dass die Entwicklung in die falsche Richtung geht. Stattdessen sollte für Neubauten neue Waldfläche eingeplant werden, von der beispielsweise Anwohner und Anrainer auf vielen Ebenen profitieren.

Produkte des Waldes wertschätzen

Viele Länder haben selbst nicht genügend Holz und müssen diesen Rohstoff importieren. Das passiert aber zum Beispiel auch in reicheren Ländern, die sowohl billiges Holz importieren als auch das lokale Holz zu hohen Preisen exportieren. Dieser Ansatz führt zu einer zusätzlichen Belastung der Umwelt durch den perfiden Verkaufskreislauf.

Da immer mehr Wälder vom Waldsterben bedroht sind, sollte Holz als wertvolle und schützenswerte Ressource betrachtet werden, und es ist notwendig, sich aktiv mit den folgenden Beispielfragen auseinanderzusetzen:

  • Ist Karton wirklich eine umweltfreundliche Verpackung oder Holz ein umweltfreundliches Produktionsmaterial, wenn ich weiß, wie wertvoll Holz ist?
  • Gibt es Alternativen zum Holz oder muss ich vielleicht den Konsum als solches hinterfragen?
  • Welchen Siegeln und Ökokennzeichen kann ich wirklich vertrauen, was kann ich über diese (zum Beispiel FSC, PEFC, Naturland, Rainforest Alliance, Nature Plus, …) herausfinden und sollten diese meine nächste (Holz-)Kaufentscheidung beeinflussen?
  • Sollte ich anstatt Bäume zu fällen (zum Beispiel für den Weihnachtsbaum) nicht lieber Bäume pflanzen (zum Beispiel im Garten) und mich generell um mehr statt weniger Bäume bemühen?

Sparsam mit Papier umgehen

Papier als Subprodukt des Waldes ist eine ebenso wertvolle Ressource, die aus unserem Alltag nicht wegzudenken ist. Hier sind ein paar Tipps, wie man das Meiste aus Papier holen kann:

  • Drucken: Das „paperless office“ etabliert sich dank der fortschreitenden Digitalisierung immer mehr. Denke stets darüber nach, ob ein Druck wirklich notwendig ist oder eine digitale Lösung sinnvoller wäre. Falls ein Druck umgänglich ist, bedrucke Dokumente auch auf der Rückseite von Papieren mit „Druckfehler“ oder auf Seiten, die nicht mehr benötigt werden, anstatt diese zu entsorgen.
  • Notizen machen: Nicht jede Notiz muss notgedrungen in einem Notizbuch oder auf einem Block festgehalten werden, vor allem, wenn sie nicht von Dauer gebraucht wird. Hebe dir alte Kuverts oder fast leere „Füllstücke“ in der Post auf und benutze diese für schnelle Wegwerf-Notizen, Beschilderungen oder Beschriftungen.
  • Papiertüten: Überlege dir gut, ob du für einen Einkauf tatsächlich einen Tüte benötigst, oder ob du nicht lieber eine Mehrzwecktüte, einen Rucksack oder eine Tasche zum Einkauf mitnehmen solltest. Achte hier auf ausreichende Qualität, damit diese lange haltbar ist.
  • Versandkartons: Nicht zuletzt durch den zunehmenden Versandhandel und die Digitalisierung finden sich Unmengen an Versandkartons in vielen Haushalten. Verwende diese wieder, zum Beispiel für Rücksendungen oder den eigenen Versand, oder gestalte die Kartons für kreative Zwecke um (zum Beispiel als Aufbewahrungsbox, Adventkalender, etc.). Schuh- und Versandkartons könnten vielleicht auch zu einem späteren Zeitpunkt (z.B. Umzug) gebraucht werden.
  • Alte Zeitungen: Nicht mehr benötigtes Zeitungspapier bietet sich wunderbar als Füllmaterial für Versand und Verpackungen an, kann hilfreich für Umzüge sein, oder auch für kreative Zwecke wie selbstgemachte Adventskalender eingesetzt werden. Sammele altes Zeitungspapier, um darauf zu einem späteren Zeitpunkt zugreifen zu können.

Auf Recyclingprodukte setzen

Für viele Bereiche des täglichen Lebens ist es nicht zwingend notwendig, auf neues Papier zuzugreifen. Informiere dich, in welchen Bereichen Recycling-Papier bereits gelebte Realität in der Produktion neuer Waren ist, wie in den folgenden Bereiche:

  • Zeitungen und Zeitschriften
  • Hygiene- und Haushaltspapier (zum Beispiel Toilettenpapier, Küchenkrepp, Taschentücher)
  • Büromaterialien wie Ordner, Mappen und Hefte
  • Druckerpapier
  • Schulhefte und Notizbücher
  • Verpackungspapier und Kartons/Kartonagen
  • Nachhaltige Glückwunschkarten

Energie sparen

Energie einzusparen, führt dazu, dass weniger Schadstoffe an die Umwelt abgegeben werden. Dies wiederum wirkt sich nachhaltig auf die Baumbestände aus. Hier ein paar Beipsiele:

  • Wärmedämmung: Wer billig baut, heizt mehr, deswegen lohnt es sich beim Bau eines Hauses, in gute Dämmung der gesamten Masse, aber auch bei der Auswahl von Fenstern und Türen zu investieren. Damit wird weniger Energie für die Beheizung verschwendet bzw. benötigt.
  • Heizen und Kühlen: Nachhaltige Heiz- und Kühlquellen wie beispielsweise Erdwärmepumpen sind zurecht im Trend. Wer sich das aber nicht leisten kann oder schon konventionell wohnt, kann auch im kleinen Rahmen beitragen: Warum also nicht z.B. einen Pullover überziehen, anstatt die Heizung wärmer zu drehen? Umgekehrt müssen Räume nicht extrem gekühlt werden, wenn sie sinnvoll beschattet werden, z.B. durch Außenrollläden, die einen großen Teil der Sonneneinstrahlung und somit die Überhitzung eines Raumes stark einschränken.
  • Licht sollte aus langlebigen und stromsparenden Lichtquellen stammen. LEDs halten wesentlich länger als konventionelle Leuchtmittel (zwischen 50.000 und 100.000 Stunden). Auch gut: Licht nur dort aufdrehen, wo es wirklich benötigt wird und in den Räumen, in denen man sich gerade aufhält.
  • Kochen: Die Zubereitung von Speisen verschlingt sehr viel Energie. Neben der Auswahl von energiesparenden Küchengeräten kann auch beim täglichen Kochen Energie eingespart werden. Wird z.B. ein Deckel für die Zubereitung einer Speise verwendet, können viele Gerichte mit der Hälfte der sonst benötigten Energie zubereitet werden. Backöfen müssen für viele Speisen gar nicht viele Minuten leer vorgeheizt werden, sondern das Backgut kann oftmals schon in der Aufwärmphase miterhitzt werden.
  • Medienkonsum: Es empfiehlt sich, mehrere Geräte nur dann gleichzeitig laufen zu lassen, wenn sie wirklich benötigt werden (also z.B. wenn es verschiedene Laptops im Haushalt gibt). Akkus sollten nur geladen werden, wenn sie wirklich leer sind, also nicht standardmäßig an den Stromkreis angeschlossen werden. Denn auch dies benötigt viel Strom und kann auch zu einer schlechteren Ladekapazität der Akkus führen.
  • Waschen: Für mehr Hitze wird mehr Energie benötigt, doch sofern nicht extrem verunreinigte oder echte Kochwäsche gereinigt werden muss, reichen 30 Grad nachweislich für eine tiefgreifende Reinigung aus. Dann auch darauf achten, dass die Waschmaschine innerhalb ihrer Kapazität vollständig gefüllt wird, anstatt oft nur kleine Mengen zu waschen. Dosiermittel helfen dabei, das Waschmittel in der für die Maschine angegebenen Menge je nach Verschmutzungsgrad zu verwenden, da oftmals sonst zu viel Waschmittel verwendet wird.

Klimafreundlicher Verkehr

Den Personenverkehr umweltfreundlich zu gestalten, gestaltet sich teilweise gar nicht so einfach, da scheinbar gute Lösungen wie Ökostrom oder E-Cars im Hinblick auf die tatsächlichen Prozesse hinter der Stromgewinnung genauer geprüft werden müssen. Hier kann man also keine Pauschalaussagen treffen, sondern muss sich genau mit den lokalen Angeboten auseinandersetzen, wie „grün“ diese Angebote wirklich sind.

Wesentlich einfacher ist jedoch das Thema nicht motorisierter Individualverkehr:

  • Öffentliche Verkehrsmittel sollten das Mittel der Wahl sein, wenn Bahn, U-Bahn, Straßenbahn oder Bus eine valide Option sind. Bei einem Umzug (zum Beispiel aufs Land) sollte dies ein Kriterium sein, damit Sie nicht in eine Abhängigkeit zu Ihrem Auto geraten.
  • Radverkehr kommt (mit der richtigen Ausrüstung und Kondition) für kurze wie etwas längere Strecken in Frage. Achte auf sichere Abstellmöglichkeiten am Zielort oder beispielsweise Duschgelegenheiten am Arbeitsplatz, wenn du längere Wege ins Büro ins Auge fassen solltest.
  • Wege zu Fuß zu bestreiten ist und bleibt das günstigste, flexibelste und gesündeste Verkehrsmittel für klimafreundlichen Verkehr. Solltest du in einer größeren Stadt wohnen, stelle dich selbst auf die Probe und ermittle mithilfe einer Online-Karte, ob du nicht mehr Strecken als du dachtest (zum Beispiel für den Einkauf des täglichen Bedarfs oder zu Sportstätten in Ihrer Nähe), zu Fuß zurücklegen könntest.

Bewusster, eingeschränkter und nachhaltiger Konsum

Konsum ist und bleibt ein belastender Faktor für die Umwelt: Die Gewinnung der Materialien für die benötigten Güter wie auch die Lieferung benötigen unglaublich viel Energie, ebenso wie die fachgerechte Entsorgung und das Recycling. Welche Möglichkeiten hat man hier, seinen indirekten Beitrag gegen das Waldsterben zu leisten?

  • Warten statt kaufen: Anstatt sofort eine Kaufentscheidung zu treffen, lohnt es sich, Wünsche und Ideen zu sammeln und zu einem späteren Zeitpunkt abzuarbeiten. Das könnte vor Augen führen, dass manche Produkte gar nicht benötigt werden oder zumindest nicht einzeln gekauft werden müssen.
  • Verschwendung einschränken: Jährlich werden in Deutschland, Österreich und der Schweiz unglaubliche Mengen an Lebensmitteln entsorgt. Plane daher gut ein, was du wirklich brauchst und kaufen musst, und orientiere deine Kochstrategie auch daran, da bald gekaufte Lebensmittel ungenießbar sein könnten. Auch das Einfrieren von Lebensmitteln kann hilfreich sein.
  • Regional und saisonal einkaufen: Beachte vor allem beim Kauf von Lebensmitteln die Transportwege der Güter und entscheide dich wo möglich für saisonale wie regionale Produkte.
  • Nachhaltige Konsumgüter: In allen Konsumbereichen spielt Nachhaltigkeit eine große Rolle, damit du umweltschädliche Verpackungen, zu viel Verpackung oder unnötig rare Rohstoffe vermeiden kannst. Sieh dich in verschiedenen Kategorien nach nachhaltigen Alternativen um, z.B. loses Obst und Gemüse, verpackungsfreie oder wenig verpackte Güter oder nachfüllbare Produkte.
  • Energiesparende und reparierbare Elektronik: Achte beim Kauf von Elektroprodukten neben der Energieeffizienzklasse auch darauf, ob wichtige Einzelteile austauschbar sind, und entscheide dich im Zweifelsfalle für solidere Bestandteile (zum Beispiel Beschläge aus Metall statt Plastik). Auch Smartphones haben austauschbare oder reparierbare Komponenten, die bei deiner finalen Kaufentscheidung stärker ins Gewicht fallen sollten.
  • Teilen, reparieren oder gebraucht erstehen: Sollten gewisse Konsumgüter kaputt gehen, lohnt es sich, vor einem Neukauf eine Reparatur in Erwägung zu ziehen. Bei solchen Gütern, die du selbst nur selten verwendest, kann es außerdem Sinn machen, die Investition mit mehreren Personen zu teilen oder sich gleich nach einem gebrauchten Produkt umzusehen.

Zusammenfassung

  • Wälder erfüllen eine unglaublich wichtige Funktion, sind aber aufgrund vieler moderner Faktoren stärker gefährdet, als vielen bewusst ist.
  • Daher gliedern sich die Ratschläge gegen das Waldsterben in drei Kategorien, die größtenteils von Individuen im eigenen Handeln umsetzbar sind (vor allem in puncto Wertschätzung der Produkte des Waldes und Schutz des Klimas für den Schutz der Wälder). Hier ist die einzelne Person gefordert, ihr Handeln zu bedenken und zu reflektieren, bewusstere Entscheidungen zu treffen und andere zu inspirieren.
  • Vor allem die „Wälder pflegen und schützen“ dient dazu, das eigene kritische Denken anzuregen, das Waldsterben besser zu verstehen und so in eine informierte Diskussion mit anderen gehen zu können, um das Waldsterben gemeinsam zu bekämpfen.

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