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Menschheitsgeschichte: 11 Fragen und Antworten


Die Menschheitsgeschichte umfasst die Geschichte der Menschheit von der Steinzeit (Urgeschichte) bis zur Gegenwart. Abzugrenzen ist die menschliche Vorgeschichte in der Urzeit, in denen Menschen noch nicht vorkamen. Die Menschheitsgeschichte ist etwa 2,5 Mio. Jahre alt.

Was bedeutet Menschheitsgeschichte

Die Menschheitsgeschichte ist die Geschichte der Menschheit, also jedes Menschen – welcher jemals gelebt hat. Zur Geschichte der Menschheit gehören auch die Urmenschen und die Frühmenschen – wie Homo erectus oder der Neandertaler.

Anders als die Geschichte, welche als Weltgeschichte verstanden werden kann, liefert die Menschheitsgeschichte keine Erkenntnisse zur Erdentstehung, zur Entstehung der Arten oder Ähnliches. Der allgemeine Geschichtsbegriff, welcher umgangssprachlich verwendet wird, bezieht demnach auch die Evolutionsgeschichte, die Erdgeschichte oder die Geschichte des Universums mit ein, was die Menschheitsgeschichte unterlässt.

Zur Menschheitsgeschichte gehören neben den Geschichtsepochen auch die Kulturgeschichte, die Sportgeschichte, die Militärgeschichte, die Geschichte der Medizin und alle anderen historischen Errungenschaften, welche vom Menschen ausgehen.

Die Rekonstruktion der Menschheitsgeschichte ist Gegenstand der Geschichtswissenschaft, welche mit Hilfe der Archäologie, Geschichtsschreibung, Quellenanalyse und anderen Disziplinen versucht, die kulturelle Entwicklung des Menschen nachzubilden.

Als Kultur kann jede Errungenschaft des Menschen betrachtet werden, begonnen mit den ersten Steinwerkzeugen. Demnach orientiert sich die Menschheitsgeschichte an diesen kulturellen Höhepunkten, angefangen beim Werkzeug- und Waffenbau, bis hin zum Flugzeugbau oder der Nanotechnologie.

Wann beginnt die Menschheitsgeschichte

Die Menschheitsgeschichte beginnt mit dem Auftreten der ersten Menschenart, welche wohlmöglich Homo rudolfensis oder Homo habilis war. Beide Menschenarten lebten vor etwa 2,1 bis 2,5 Mio. Jahren und werden als Urmenschen zusammengefasst.

Die menschenähnlichen Primaten, welche vor den Urmenschen lebten und die wohlmöglich Vorgänger beider Menschenarten waren, werden als Vormenschen bezeichnet. Die Rekonstruktion, wie aus den Vormenschen die Urmenschen entstanden sind, ist nicht Teil der Menschheitsgeschichte sondern der Evolutions– oder Stammesgeschichte. Und die Stammesgeschichte der Menschheit ist Teilgebiet der Biologie und nicht der Geschichtswissenschaft.

Somit beginnt die Geschichte der Menschheit vor etwa 2,5 Mio. Jahren mit dem Auftreten von Homo rudolfensis oder Homo habilis. Beide werden gleichermaßen als erste Menschen bezeichnet, da Homo habilis bereits Steinwerkzeuge benutzte, aber Homo rudolfensis ein größeres Gehirnvolumen als die früheren Vormenschen aufwies. Und da Gehirnvolumen und Werkzeugbau beides Merkmale der Menschwerdung (Hominisation) sind, werden auch beide Spezies als erste Menschenart genannt.

Wo begann die Geschichte der Menschheit

Die Geschichte der Menschheit begann, nach heutigem Erkenntnisstand, in Afrika. Doch noch bis in die 1920-er Jahre nahm man an, dass die ersten Menschen aus Asien stammten. Der Grund für die Asien-Hypothese war, dass der sogenannte Java-Mensch im Jahr 1891 als ältester Beleg eines Menschen auf der indonesischen Insel Java gefunden wurde. Bislang fand man diverse Fossilien vom Neandertaler lediglich in Europa.

Als Wiege der Menschheit werden drei bis fünf Regionen in Afrika diskutiert. Diese wären:

  • Südafrika, da man dort das „Kind von Taung“ im Herbst 1924 gefunden hat. Es handelt sich dabei um den Schädel eines Vormenschen (Australopithecus)
  • Djebel Irhoud in Marokko, da dort die ältesten Fossilien eines Homo sapiens gefunden wurden
  • Kenia, da Homo rudolfensis auf dem Gebiet des ostafrikanischen Staates gefunden wurde und auch der Keniamensch (Kenyanthropus) als wohlmöglich ältester Vormensch der Menschheit dort lebte. (Siehe Hauptartikel: Geschichte Kenias / Abschnitt Urgeschichte und Urzeit)
  • Tansania, da die ersten Fossilien von Homo habilis in der Olduvai-Schlucht in Tansania entdeckt wurden
  • Äthiopien, da die ersten Fossilien eines modernen Menschen am Flussufer des Olmo entdeckt wurden, welche als Olmo 1 und Olmo 2 bezeichnet werden.

Die Forschung ist sich weitestgehend einig darüber, dass die ersten Menschen aus Afrika stammten, vor 1,8 Mio. einige Individuen nach Eurasien übersiedelten, wo dann neue Menschenarten – wie Homo heidelbergensis (Heidelbergmensch) und Neandertaler (Homo neanderthalensis) entstanden. In Afrika kam es vor 200.000 bis 300.000 Jahren zu einer Parallelentwicklung, aus der dann Homo sapiens hervorging. (siehe Hauptartikel: Stammbaum des Menschen)

Wie viele Epochen in der Menschheitsgeschichte gibt es

(Siehe Hauptartikel: Epochen der Menschheitsgeschichte)
In der europäischen Forscherkonvention unterteilt man die Menschheitsgeschichte in fünf bis sieben Epochen:

  • Die Steinzeit beginnt vor 2,5 Mio. Jahren und endet etwa 2.200 v.Chr.
  • Die anschließende Bronzezeit endet etwa 800 v.Chr.
  • Die Antike rekonstruiert den Zeitabschnitt zwischen 800 v.Chr. und 476 n.Chr. im Mittelmeerraum, bezieht dabei lediglich das Römische Reich und das antike Griechenland ein.
  • Das Mittelalter schließt sich an die Antike an, beginnt mit dem Untergang des Römischen Reiches (476 n.Chr.) und endet mit der Entdeckung Amerikas (1492).
  • Anschließend befindet sich die Menschheit in der Neuzeit, welche bis zur Gegenwart besteht.

Eine zweite Epochendarstellung fasst die Steinzeit, Bronzezeit und Eisenzeit als Urgeschichte zusammen und unterteilt die Neuzeit nochmals.

  • Urgeschichte: vor 2,5 Mio. Jahren bis 800 v.Chr.
  • Antike: 800 v.Chr. bis 476 n.Chr.
  • Mittelalter: 476 bis 1492
  • Neuzeit: 1492 bis 1914 (Beginn des ersten Weltkrieges)
  • Neue Neuzeit (Neueste Geschichte): 1914 bis heute

Die Einteilung in diese Geschichtsepochen ist außerordentlich europäisch geprägt, da bspw. das Alte Ägypten, Mesopotamien, die Perser, die Babylonier, die Azteken, die Mayas und alle anderen Hochkulturen nicht beachtet werden.

Denn unter dem Begriff „Antike“ wird lediglich die Kultur im Mittelmeerraum und Europa dieses Zeitabschnitts zusammenfasst. Der Rest der Welt bleibt unbeachtet und wird durch den Begriff „Altertum“ zusammengefasst. Dadurch ergibt sich aber eine ganz andere Periodisierung der Geschichte und die Geschichtsepochen gelten nicht mehr.

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Zeitstrahl zu den Epochen der Menschheitsgeschichte


Weiterhin ist eine Einteilung nach Vor-, Ur-, Früh- und Neuere Geschichte möglich. So ist die Urgeschichte jener Teil der Menschheitsgeschichte, welche ohne Schriftzeugnisse rekonstruierbar gemacht werden muss. Dies betrifft die Epochen der Steinzeit, der Kupferzeit, der Bronzezeit bis hin zur Eisenzeit.

Als Vorgeschichte wird ein regionaler Auszug der Ur- und Frühgeschichte betrachtet, um zu rekonstruieren – wie sich Staaten bilden konnte. So ist bspw. die Vorgeschichte des antiken Griechenlands durch die Palastkulturen auf Kreta und in Mykene geprägt wurden. (siehe Hauptartikel: minoische Kultur und mykenische Kultur)

Die menschliche Frühgeschichte beginnt mit der Entwicklung der Schrift, wodurch Hochkulturen entstanden – welche schriftliche Regeln aufstellen konnten. Erst diese Technologie ermöglichte den Übergang zur Zivilisation.

Das Vorliegen von schriftlichen Quellen (Geschichtsschreibung, Urkunden, Gesetzte) ermöglicht eine genauere Rekonstruktion der Vergangenheit, was die Arbeit der Geschichtswissenschaft deutlich einfacher und weniger missverständlich macht.

Die Rekonstruktion der Ur-, Früh- und Vorgeschichte wird in der Geschichtswissenschaft als Altertumswissenschaft oder Alte Geschichte bezeichnet, welche sich von der Neueren Geschichte (Antike bis Gegenwart) abgrenzen soll.

Welches war die erste Hochkultur der Menschheitsgeschichte

Die ersten Hochkulturen entstanden mit der Entwicklung der Schrift während der Bronzezeit. Als erste Hochkulturen werden die Sumerer genannt, welche während der Uruk-Zeit (3.900 v.Chr. bis 2.900 v.Chr.) die ersten Schriftformen entwickelt.

Das Gebiet Sumer befindet sich in der historischen Landschaft Mesopotamien, welche als eine Wiege der Zivilisation bezeichnet wird. Neben Sumer gilt Ägypten ebenfalls als Wiege der Zivilisation, da auch dort Frühformen der Zivilisation im 4. Jahrtausend v.Chr. entstanden.

Wo war die erste Großsiedlung der Menschheit

Während der Jungsteinzeit als die Menschheit von einer Nomadenkultur als Jäger und Sammler zu Ackerbau und Viehzucht übergingen, kam es zu einem höheren Nahrungsangebot, wodurch ein Bevölkerungsanstieg ermöglicht wurde.

In Anatolien, im Gebiet der heutigen Türkei, entstand die erste Großsiedlung, namens Çatalhöyük. In ihrer Blütezeit zwischen 7.500 und 5.700 v.Chr. lebten dort bereits zwischen 3.000 und 8.000 Menschen.

Das Dorf hatte bereits Häuser, aber keine Straßen. Es wird angenommen, dass Öffnungen auf dem Wohndächern als Einstiegsluken dienten. Zwischen den Häusern war kein Platz gelassen worden, so dass die Dächer eine Straße waren, um von Haus zu Haus zu gelangen.

Ringsum Çatalhöyük wurde bereits Landwirtschaft betrieben. So wurden Nüsse, Getreide und Obstbäume angebaut und kultiviert.

Was war die erste Stadt in der Menschheitsgeschichte

Die erste Stadt der Menschheitsgeschichte war vermutlich Eridu, im heutigen Süd-Irak gelegen. Sie gilt als vermutlich älteste Stadt der Sumer und ganz Mesopotamiens.

Anders als in Çatalhöyük wurde aus der Gemeinschaft von Eridu eine Zivilisation gegründet. Und deshalb wird für Çatalhöyük lediglich die Bezeichnung „Siedlung“ gewählt und für Eridu die Bezeichnung einer „Stadt“ (abgeleitet von Staat) hergeleitet.

Die Anfänge Eridus reichen bis ins 6. Jahrtausend v.Chr. zurück. Laut der sumerischen Schöpfungssage lebte der Gott Enki in Eridu. Diese Gottheit gilt, laut der sumerischen Religion, als Erschaffer der Menschheit. Und deshalb ist die Stadt Eridu in der sumerischen Mythologie mit dem Beginn der Zivilisationsgeschichte verknüpft.

Welches war die erste Millionenstadt der Menschheitsgeschichte

Rom, die Hauptstadt Italiens, wurde im 1. Jahrhundert n.Chr. zur ersten Millionenstadt der Geschichte. Die Bezeichnung „ewige Stadt“ erhielt Rom durch den Dichter Albius Tibullus (55 v.Chr. – 19/18 v.Chr.).

Laut der römischen Gründungssage wurde Rom am 21. April 753 v. Chr. durch das Geschwisterpaar Romulus und Remus gegründet. In den nachfolgenden Jahren war Rom ein Königreich, welches durch etruskische Könige regiert wurde. Der letzte Etruskerkönig war Lucius Tarquinius Superbus, welcher 509 v.Chr. aus Rom verbannt wurde.

In Rom wurde nach der Königszeit die Republik ausgerufen. Mit den Patriziern entstand eine Führungselite im alten Rom, welche fortan über die Mehrheit der Bevölkerung regieren sollte. In der Folge entstanden Ständekämpfe zwischen den Patriziern und den Plebejern (Handwerker, Händler, Bauern) um den Machtanspruch in Rom.

Während der Ständekämpfe kam es zu diversen Neuerungen. So durften Plebejer zukünftig Patrizier heiraten, erhielten Zugang zu den Priesterämtern und den Konsulat. Die höchsten Staatsämter wurden durch eine patrizisch-plebejische Aristokratie besetzt, welche als Nobilität bezeichnet wurde.

In den Folgejahren expandierte Rom und Nachbarn wurden in Rom eingegliedert. Spätestens als Rom aus den Punischen Kriegen (264 – 146 v.Chr.) gegen Karthago als Sieger hervorging, erlangte es die Vormacht im gesamten Mittelmeerraum. Die Stadt Rom blieb Hauptstadt des Römischen Reiches und wurde zum politischen, religiösen und kulturellen Zentrum Europas.

Was waren die ersten Staaten der Menschheitsgeschichte

Die ersten Staaten entstanden in Mesopotamien, rundum die Städte Uruk und Eridu. Es handelte sich um sumerische Königreiche, deren Einfluss kaum über die Stadtgrenzen hinausging.

Der erste echte Flächenstaat der Geschichte war das Akkadische Reich, welches ebenfalls in Mesopotamien etwa 2.400 v.Chr. gegründet wurde. Hauptstadt war die Stadt Akkad. Anders als die Stadtstaaten der Sumerer dehnte sich das Reich Akkad weit über die Stadtgrenzen aus und hatte in seiner Blütezeit (2.340 bis 2.220 v.Chr.) Einfluss auf ganz Mesopotamien.

Neben den Sumerern und Akkadiern bildeten sich auch in Ägypten mit Naqada ein vordynastischer Staat. Unter König Menes wurde schließlich Ober- und Unterägypten zum ersten Mal vereint und unter einer Königsherrschaft gestellt.

Die Stadt Thinis wird zur ersten Hauptstadt Ägyptens und die Herrschaftsdynastie der nachfolgenden 500 Jahre wird als Thinitenzeit bezeichnet.

Wo entstand die erste Republik der Menschheitsgeschichte

Mit der Vertreibung der Etrusker im Jahr 509 v.Chr. wurde in Rom die erste Republik der Menschheitsgeschichte ausgerufen. Diese neue Staatsform sollte auf das Gemeinwohl ausgerichtet sein und die Monarchie mit einer herrschenden Oberklasse abschaffen.

Die Grundzüge dieser Idee übernahmen die Römer von den Griechen, welche durch Aristoteles (384 – 322 v.Chr.) zwar das philosophische Grundgerüst erdachten, jedoch diese Staatsform nicht in Reinform umsetzten.

Die Römische Republik bestand zwischen 509 v.Chr. und dem 13. Januar 27 v.Chr. Durch die Eroberungen des römischen Reiches erlangte die patrizisch-plebejische Aristokratie immer mehr Reichtum, erhielt Sklaven aus den besetzten Gebieten und konnte durch geschickte Geldgeschäfte weiteren Wohlstand erzeugen.

Dagegen verarmten die einfachen Bauern, Handwerker und Händler zunehmend – da sie ihre Höfe und Handwerksstuben während des Dienstes in der Legion vernachlässigen mussten. Und da ihnen keine Sklaven zukamen, waren sie gegenüber der Aristokratie konkurrenzlos.

Da sehr der patrizisch-plebejische Aristokratie auch Abgeordnete des Senats waren, entartete in der Republik eine römische Senatselite – welche ihren Adelsstand vererben konnte und so Machtbefugnisse über Generationen hinweg behalten konnte.

In der Folge kam es zwischen 133 v.Chr. und 30 v.Chr. zu den Römischen Bürgerkriegen, wodurch der Senat abgesetzt und die Römische Republik abgeschafft wurde. Der Feldheer Gaius Iulius Caesar wurde zum Diktator und Alleinherrscher ernannt.

Das Römische Kaiserreich als Staatsform hielt noch bis 284 n.Chr. an. In der Spätantike kam es zu einer Reichskrise und Julian von Pannonien ließ sich zum Gegenkaiser ernennen. In der Folge gab es eine Reihe sogenannter Soldatenkaiser. Als dann 395 n.Chr. das Römische Reich geteilt wurde, blühte Ostrom mit Byzanz (später Konstantinopel) auf, während das weströmische Reich im Jahr 476 n.Chr. unterging.

Was war das erste Weltreich der Menschheitsgeschichte

Das erste Großreich war das Assyrische Reich, deren Ursprung in Mesopotamien liegt und welches sich im 9. Jahrhundert v.Chr. über den ganzen Nahen Osten bis nach Ägypten und Nubien erstreckte.

Das erste Großreich, welches als Weltreich bezeichnet wurde, ist das Perserreich, welches im 6. Jahrhundert v. Chr. bis ins 4. Jahrhundert v.Chr. durch die Achämeniden-Dynastie regiert wurde. Zur damaligen Zeit waren 44 % der Weltbevölkerung im Perserreich integriert, weshalb dieser Weltrekord auch im Guinness-Buch steht.

Das Achämenidenreich beanspruchte neben Zypern, der Türkei, Ägypten und den Sudan auch weite Teile Westasiens bis nach Zentralasien. Als westlichste Gebiet können das heutige Turkmenistan und Tadschikistan genannt werden – wodurch es bis an die Grenzen Chinas ausgeweitet wurde. In Europa reichte es bis nach Griechenland, die Türkei und Bulgarien.

Und in Afrika wurden Gebiete Ägyptens, des Sudans und Libyen kontrolliert. Das südlichste Gebiet entspricht dem Staatsgebiet des heutigen Pakistans – wodurch sich das persische Achämenidenreich auch bis zum Grenzgebiet nach Indien erstreckte.

Im Jahr 330 v.Chr. besiegte Alexander der Große die Perser, wodurch das Alexanderreich zum neuen Weltreich wurde. Mit dem plötzlichen Tod Alexanders zerfiel das Reich in die Diadochenreiche, welche zwar kleiner waren – aber den Hellenismus bewahrten.

Die Nachfolger Alexanders waren die Diadochen, welche nun Teilreiche kontrollierten. Die Diadochenreiche Makedonien, Ägypten, Syria, Judäa, Thrakien und weitere Teile wurden später ins Römische Reich integriert, welches zwischen 115 und 117 n.Chr. unter Kaiser Trajan seine größte Ausdehnung erfuhr.

Das Römische Reich dehnte sich über Südeuropa, Westeuropa, Nordafrika, den Nahen Osten, Kleinasien bis nach Mesopotamien aus. Mit der Teilung 395 n.Chr. zerfiel das Römische Reich. Aus dem oströmischen Reich sollte später das Byzantinische Reich mit Konstantinopel (heute Istanbul) als Hauptstadt hervorgehen. Das gesamtrömische Reich war das letzte altertümliche Weltreich auf dem europäischen Kontinent.

Ein weiteres Groß- oder Weltreich war das Mongolenreich, welches unter Dschingis Khan zwischen 1206 und 1227 weite Teile Asiens unterwarf und bis nach Osteuropa vordrang. Dieses Gebiet gilt als größtes zusammenhängendes Herrschaftsgebiet der Weltgeschichte. Alle vorhergehenden Weltreiche – wie Rom oder Persien – waren durch Ozeane getrennt. Doch das Mongolenreich erstreckte sich über Asien bis nach Europa und war nicht durch Seestraßen getrennt.

Das flächenmäßig größte Weltreich der Menschheitsgeschichte war das Kolonialreich der Briten (British Empire), welches zwischen dem 17.und dem 20. Jahrhundert existierte und zahlreiche Kolonien in Übersee unterhielt. Die größte Ausdehnung erfuhr es 1922 als circa ein Viertel der Landesfläche der Erde zum britischen Empire gehörten.

Das britische Empire war tatsächlich ein Reich, in welchem die Sonne niemals untergeht – denn auch Amerika (USA), Australien, Indien und viele Kolonien in Afrika gehörten zum Britischen Weltreich. Zuvor hatte das spanische Kolonialreich des 15. bis 20. Jahrhunderts mit Kolonien in Amerika, Afrika, Ozeanien und Asien ebenfalls eine Weltreichgröße erlangt.

Das Russische Zarenreich gilt zum Zeitpunkt seiner größten Ausdehnung als drittgrößtes Weltreich der Menschheitsgeschichte. Es folgt demnach dem Britischen Weltreich und dem Mongolenreich. Als das Zarenreich, im Zuge der Februarrevolution von 1917, unterging – hinterließ es ein Gebiet – welches später die Sowjetunion werden sollte. Die Sowjetunion gilt als viertgrößtes Reich der Geschichte.


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